Diese Kosmetik-Aktie hat in den letzten Jahren ein explosionsartiges Wachstum hingelegt – und hat ein krisenfestes Produktportfolio.
Anleger, die schon im Jahr 2019 in die Kosmetikaktie e.l.f. Beauty investiert haben, dürften sich freuen. In dem besagten Zeitraum wuchs der Kurs des Wertpapiers um unglaubliche 1800 Prozent. Und dafür gibt es Gründe. Gerade bei jüngeren Generationen sind die Produkte von e.l.f. (Eyes, Lips, Face) im Moment so etwas wie der heilige Gral im Beautybereich, was auch daran liegt, dass das 2004 gegründete Unternehmen auf sozialen Plattformen wie TikTok mit 1,4 Millionen Followern und über 30 Millionen Likes extrem präsent ist. Diese Präsenz lässt sich der amerikanische Konzern auch etwas kosten. Im Geschäftjahr 2023, das im letzten März endete, gab der Kosmetikhersteller 126 Millionen US-Dollar für Marketingmaßnahmen aus. Dabei werden aber keine klassische Spots für das Fernsehen produziert. Stattdessen erstellen viele Influencer Werbeposts auf Instagram, TikTok und YouTube oder online werden Produktrezessionen veröffentlicht. Im digitalen Bereich ist e.l.f. Beauty also mehr als up to date, die Produkte findet man mittlerweile aber auch ganz analog bei Geschäften wie Müller oder Douglas.
ELF-Aktie: Nur außen schön?
Neben dem Marketing ist das Unternehmen aber auch bei der Kundenbindung und der Produktvielfalt am Puls der Zeit. In regelmäßigen Abständen werden neue Pflegeprodukte veröffentlicht und über das sogenannte Beauty Squad Reward-Programm können Kunden beispielsweise über Käufe Punkte sammeln und in Geschenke wie Gutscheinkarten investieren. Gamification spielt bei dem Konzern also auch eine Rolle. Bei all den schönen Neuigkeiten bleibt aber die Frage, ob sich nach den zuletzt erreichten Allzeithochs der Aktie ein Einstieg überhaupt noch lohnt, immerhin war das Wertpapier noch vor Kurzem deutlich günstiger zu haben. Die Experten der Finanzplattform „TipRanks“ haben dazu eine eindeutige Meinung.
Die Zahlen zur ELF-Aktie
Trotz der marktübergreifenden Gewinne erwarten die Experten in den nächsten zehn Jahren robuste Renditen von dem Wertpapier, da sich der Burggraben des Unternehmens vergrößere und die Beauty-Produkte relativ resistent gegenüber einer Rezession seien. Zudem rechnen die Experten mit stark wachsenden Erträgen, da die Marke in Schwellenländern erst noch Fuß fassen soll und das aufgrund des eigenen Anspruchs, hohe Qualität zu erschwinglichen Preisen auf den Markt zu bringen, wohl auch schaffen könnte. Sobald die Inflation abkühlt, könnte die niedrige Kostenbasis auch zu höheren Margen für das Unternehmen führen. Für das zweite Quartal des Geschäftsjahres 2024 meldete e.l.f. Beauty bereits einen Umsatzanstieg von 76 Prozent auf 215,5 Millionen US-Dollar gegenüber dem Vorjahr und einen bereinigten Nettogewinn von 47,1 Millionen US-Dollar oder 0,82 US-Dollar pro Aktie, verglichen mit einem Nettogewinn von 20 Millionen US-Dollar oder 0,36 US-Dollar pro Aktie im Vorjahreszeitraum. Wall Street-Analysten erwarten außerdem, dass die ELF-Aktie ihren bereinigten Gewinn im Geschäftsjahr 2025 auf 3,22 US-Dollar pro Aktie steigern könnte. Das daraus resultierende KGV von 49,7 ist zwar im internen Branchenvergleich (17,9) sehr teuer, auf der anderen Seite wächst das Unternehmen aber auch viel schneller als die Konkurrenz, wie „TipRanks“ berichtet. Für die ELF-Aktie muss nach den letzten beeindruckenden Kursgewinnen also noch nicht Schluss sein, ehrlicherweise sehen die Analysten derzeit im Schnitt etwa acht Prozent aber nicht mehr so viel Upside-Potenzial.
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