Mit seinen neuen Geschäftszahlen übertrifft der Pharma-Gigant Novo Nordisk die Erwartungen. Die Aktie steigt, die Dividende überrascht. Hilft das auch dem größten Wettbewerber Eli Lilly?

Das lief besser als erwartet. Im Jahr 2024 steigerte sich der Umsatz des Pharma-Giganten Novo Nordisk im Jahresvergleich um 25 Prozent (währungsbereinigt 26 Prozent) auf etwa 290 Milliarden dänische Kronen (knapp 39 Milliarden Euro). Das teilte der Konzern am Mittwoch in Bagsvaerd mit. 

Der Gewinn stieg zudem um 21 Prozent auf 101 Milliarden Kronen und übertraf die Erwartungen von Analysten. Verantwortlich für die starken Zahlen sind unter anderem das Diabetes-Medikament Ozempic und der boomende Gewichtssenker Wegovy.

Dividende von Novo Nordisk überrascht

Für eine Überraschung sorgte Novo Nordisk zudem mit einer geplanten Dividendenanhebung. Auf der Hauptversammlung im März will der Vorstand eine Schlussdividende von 7,90 Kronen je Aktie vorschlagen. Im Gesamtjahr würde die Ausschüttung damit auf 11,40 Kronen steigen; ein Plus von 21 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Hier müssen Anleger bei Novo Nordisk vorsichtig sein

An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Aktie von Novo Nordisk konnte zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent zulegen und nach einer Talfahrt in den letzten Monaten wieder eine Erholung anstoßen. Das Potenzial des Unternehmens, gerade in Bezug auf die Wachstumstreiber aus dem Bereich der Gewichtsreduktion, ist also noch da. Dennoch sollten Anleger nicht zu überschwänglich mit den Neuigkeiten umgehen. Denn bei den Prognosen für das laufende Jahr ist Novo Nordisk vorsichtig. 

Währungsbereinigt rechnet der Konzern mit einem Umsatzplus zwischen 16 bis 24 Prozent. Das wäre selbst im besten Szenario weniger als im Vorjahr. Zudem stehen noch einige Fragezeichen hinter dem neuen Abnehm-Wirkstoff CagriSema, dessen enttäuschende Studienergebnisse die Aktie Ende letzten Jahres erst in Schwierigkeiten gebracht hatten. Zwar lag der Gewichtsverlust bei übergewichtigen Patienten mit um die 22,7 Prozent in 68 Wochen über den Werten der bisherigen Wirkstoffe, aber nur knapp vor dem Konkurrenzprodukt Zepbound von Eli Lilly sowie unter den Erwartungen von Experten von um die 25 Prozent. 

Zudem sprach das Nachrichtenportal „Reuters“ kürzlich mit fünf Teilnehmenden der Studie, die zwar einen Gewichtsverlust durch CagriSema bestätigten, aber auch über teils weitreichende Nebenwirkungen klagten. Hier besteht für Anleger weiter ein Unsicherheitsfaktor. Novo Nordisk plant derzeit eine Zulassung von CagriSema für Anfang 2026.

Novo Nordisk (WKN: 866931)

Kommt bei Eli Lilly jetzt der Mega-Boost?

Aber was macht eigentlich die Aktie des größten Konkurrenten Eli Lilly? In vielen Fällen stiegen und fielen in den letzten Monaten die Aktien der Pharmaunternehmen bei Neuigkeiten aus der Branche gemeinsam – den CagriSema-Crash mal ausgenommen. Daher ist denkbar, dass die Eli Lilly-Aktie am Mittwoch auch noch einen Schub bekommt. 

Der Wettbewerber veröffentlicht aber schon am Donnerstag ebenfalls Geschäftszahlen. Aufgrund der hohen Erwartungen ist hier in beide Kursrichtungen viel möglich und Anleger sollten noch die Füße stillhalten und auf Risiko spielen. Der Hype um Abnehmmedikamente und der Kampf um den Spitzenplatz in der Branche wird nämlich nicht in dieser Woche entschieden.

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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Eli Lilly.