Die Aktien vieler Branchenvertreter legten teilweise um mehr als 50 Prozent zu. Eine Ausnahme sind die Titel der wenig beachteten Abo Invest. Allerdings könnte nun die Aufholjagd eröffnet werden.
Abo Invest wurde 2010 gegründet. Das Unternehmen erwirbt und hält europaweit Beteiligungen an Windkraftanlagen. Aktuell sind 66 Anlagen in Frankreich, Deutschland, Irland und Finnland in Betrieb. Zudem gibt es eine Biogasanlage in Sachsen-Anhalt. Die Erzeugungskapazität betrug Mitte des Jahres rund 150 Megawatt. In der Vergangenheit wurden die Projekte ausschließlich von der ebenfalls börsennotierten Firma Abo Wind gekauft. Doch 2019 wurde diese Verbindung auf Wunsch der Anteilseigner gekappt, ein neues Management ist eingesetzt.
Wachstum beschleunigen
Alleinvorstand Petra Leue-Bahns hat ambitionierte Pläne und will das Wachstum ankurbeln. Die Grundlage dafür soll am 8. Oktober auf einer außerordentlichen Hauptversammlung gelegt werden. Das Unternehmen will ein genehmigtes Kapital in Höhe von 24,5 Millionen Euro schaffen. Gleichzeitig soll der Name in "Clearvise" geändert werden, offensichtlich auch, um die Unabhängigkeit von Abo Wind zu demonstrieren. Zudem schlägt die Verwaltung vor, das Höchststimmrecht abzuschaffen und den Unternehmensgegenstand um Erbringung von Management- und Dienstleistungen zu ergänzen.
Diese Änderungen könnten eine ausgeprägte Dynamik entfalten. Durch die Abschaffung des Höchststimmrechts können größere Projekte auch gegen die Ausgabe von Aktien eingebracht werden. Das gibt Projektierern die Chance, langfristig an der Wertsteigerung zu partizipieren. Die Aufnahme von Dienstleistungen sollte zudem die Einnahme- und Kostenseite der Hessen verbessern können.
Das Unternehmen hat einen Börsenwert von rund 93 Millionen Euro. Schon der aktuelle Nettomarktwert der Erzeugungskapazitäten dürfte deutlich höher sein. Somit ist das Potenzial der Neuaufstellung im Kurs gar nicht enthalten. Entdecken Investoren die noch im Freiverkehr gehandelte Aktie, könnte der Titel schnell um die Hälfte zulegen.