Das schockte die ganze Wall Street: Der bekannte Investor Warren Buffett hat fast über die Hälfte seiner Apple-Aktien verkauft. Was weiß der Milliardär, was wir nicht wissen? Und hat er mit dieser Aktion womöglich nun eine anhaltende Korrektur bei Tech-Werten ausgelöst?

Das sorgte für Tumulte an der Börse: Denn am Wochenende gab Warren Buffett in der Gewinnmitteilung des zweiten Quartals seiner Firma Berkshire Hathaway bekannt, dass seine Beteiligung an iPhone-Konzern Apple zum Ende des zweiten Quartals „nur noch“ 84,2 Milliarden US-Dollar wert war. Das bedeutet: Der Milliardär sollte etwa knapp die Hälfte seiner Beteiligung am Tech-Konzern veräußert haben.

Und seitdem herrscht an den Börsen Chaos pur. Große Indizes geben deutlich nach und gerade Tech-Werte wie Nvidia oder Apple sanken ein. Hierfür sind aktuell sicher mehrere Gründe verantwortlich und derzeit lässt sich das Ausmaß und die Entwicklung auch noch nicht gänzlich abschätzen. Fest steht aber, dass die jüngsten Verkäufe des wohl besten Investors der Welt sicherlich auch eine Rolle dabei gespielt haben sollten. 

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Warren Buffetts Milliarden-Verkäufe von Apple-Aktie – was sind die Gründe?

Eigentlich ist das „Orakel von Omaha“, Warren Buffett, vor allem für seine langfristige Orientierung bekannt. Und grundsätzlich befolgt der Milliardär diese Devise auch. Erstmals begann er im Jahr 2016, Apple Aktien zu kaufen und baute diese Position immer weiter aus. Sie gilt noch immer als größte Position in Buffetts Portfolio, nahm zeitweise rund die Hälfte davon ein. Doch was könnte Buffett nun dazu bewegt haben, auf einmal so viele Apple Aktien zu verkaufen?

Nun, ein Grund könnten vor allem steuerliche Gründe sein. Denn schon im ersten Quartal hatte Berkshire Hathaway die Apple-Beteiligung um 13 Prozent reduziert. Und bei der damaligen Hauptversammlung deutete Buffett an, dass der Hintergrund hierfür steuerliche Gründe seien. Denn laut "CNCB" erklärte der Investor damals, dass der Verkauf von „ein bisschen Apple“ zum Vorteil seiner Aktionäre sein könnte. Denn die US-Regierung könnte anfangen, Kapitalertragssteuern zu erhöhen.

Aber erfolgen Verkäufe in so einer Höhe wirklich nur aus steuerlichen Gründen?

Läutet Warren Buffett jetzt die Tech-Aktien-Korrektur ein?

Insgesamt verkaufte Warren Buffett im zweiten Quartal Aktien in Höhe von über 75 Milliarden US-Dollar – damit wuchs die Liquidität von Berkshire Hathaway deutlich an. Der Aufbau hoher Cash-Positionen erfolgt häufig zur Absicherung, wenn es an der Börse turbulent zugeht oder gar ein Crash bevorsteht.

Auch verkaufte der Investor erst kürzlich hohe Mengen seiner zweitgrößten Beteiligung, der Bank of America, was ebenfalls für Furore sorgte. Beide Aktien entstammen somit komplett unterschiedlichen Branchen.

Es erscheint eigentlich unwahrscheinlich, dass Buffett auf einmal den Glauben in seine zwei größten Beteiligungen verloren haben soll. Immer wieder betont er, dass er von diesen zwei Aktien mehr als überzeugt ist und nicht vorhat, sich so schnell von ihnen zu trennen. Buffetts Sprichwort lautet allerdings: Gierig sein, wenn andere ängstlich sind und ängstlich sein, wenn andere gierig sind.

Gut möglich, dass Buffett den Aktienmarkt zurzeit einfach für überhitzt hält und daher nun einige seiner Aktien verkauft hat und in Bargeld umwandelte. Dafür spricht auch der berühmte Buffett-Indikator, dessen Wert derzeit eindeutig für „verkaufen“spricht.

Fazit

Zwar schien es zu Beginn des Jahres noch, als hinkte Apple beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) hinter den anderen Magnificent 7 Aktien hinterher. Bei der jüngsten Entwicklerkonferenz zeigte das Unternehmen aber dann, welches Innovationspotenzial noch immer in ihm steckt. Die jüngsten Börsenturbulenzen sind derzeit noch schwer einzuordnen. Der krasse Abverkauf bei den großen Tech-Werten scheint jedoch etwas übertrieben. Es handelt sich hier um intakte Unternehmen mit soliden Zahlen und funktionierendem Geschäftsmodell. Ein dauerhafter Schaden ist hierbei also eher nicht zu erwarten. Warren Buffetts Apple-Verkäufe haben ihnen hier sicherlich aktuell keinen Gefallen getan, jedoch gilt es als unwahrscheinlich, dass Buffett auf einmal den Glauben in sein liebstes und größtes Unternehmen verloren haben soll. 

Zudem: Die Verkäufe von Apple erfolgten bereits Ende Juni, als es an den Börsen und auch bei Apple noch rund lief. Gut möglich, dass Buffett den Aktienmarkt einfach für überhitzt hielt und mit einer Korrektur im Sommer rechnete – die nun ja auch eintrat. Wer weiß, ob das Orakel von Omaha nicht bereits längst wieder dabei ist, Apple-Aktien günstig nachzukaufen. 

Seine jüngsten Verkäufe heizten die derzeitige Korrektur sicherlich noch weiter an. Dass nun ein dauerhafter Schaden vor allem bei den großen Tech-Giganten eintreten sollte, hält BÖRSE ONLINE aus derzeitiger Sicht aber für unwahrscheinlich. 

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