Alle Aktien des deutschen Leitindex im Check. Heute: Fresenius. Geht es mit dem Medizintechnikkonzern nach Jahren der Underperformance wieder Berg auf?
Kürzlich markierte Fresenius auf Sicht der vergangenen fünf Jahre ein Allzeittief bei der Marke von 20 Euro. Seitdem konnte der Medizintechnikkonzern wieder deutlich zulegen, steht aber seit 2018 immer noch mit einem Minus von mehr als 60 Prozent da.
Doch was könnte der Aktie wieder Potenzial verleihen? Und welche Probleme müssen zunächst überwunden werden, damit Deutschlands einziger Dividendenaristokrat wieder zu alten Höhen findet?
Hohe Verschuldung bei Fresenius
Ein sehr großer Mühlstein, welcher für den Erfolg der Fresenius Aktie, aus dem Weg geräumt werden muss, ist die hohe Verschuldung des Unternehmens. Durch zahlreiche Gewinnwarnungen dürfte dies noch stärker ins Gewicht fallen.
Vor allem die steigenden Zinsen am Markt und die damit verbundenen Refinanzierungskosten dürften den Konzern auch in Zukunft stark belasten. Zwar sagte die Finanzchefin des Unternehmens schön öffentlich, dass an der Kapitalallokation gearbeitet werden muss, doch ein konkretes Sparprogramm gibt es noch nicht.
Fresenius Medical Care
Weitere große Probleme bereitet dem Unternehmen die Dialyse-Tochter Fresenius Medical Care. Zum einen leidet das Unternehmen an Personalmangel und Kapazitätsengpässen besonders in den USA.
Gleichzeitig hat vor allem die Corona-Pandemie zu einer Übersterblichkeit bei den Kunden von Fresenius Medical Care geführt, da das Unternehmen primär schwer kranke Patienten mit Nierenproblemen behandelt.
Neuer Wachstumstreiber bei Fresenius
Damit müsste Fresenius also ein hartes Sparprogramm durchsetzen und wie vom Management angesprochen primär auf die sehr gewinnbringenden Bereiche fokussieren. Ein solcher ist die Infusionstochter Kabi, der vorrangig die UBS in einer kürzlich veröffentlichten Studie einiges zutraut.
Trotzdem steht wieder ein schweres Jahr vor Fresenius und ob die Aktie ihre anfänglichen Gewinne seit Neujahr halten kann, ist fraglich. Deswegen sollten Anleger zunächst abwarten und die operative Entwicklung verfolgen, da auch Großereignisse wie eine potenzielle Dividendenkürzung im Raum stehen.
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