Die Aktien der Allianz und von SAP reißen einen Rekord nach dem anderen. Doch zunehmend fragen Anleger sich, wie lange das noch gut gehen kann. Was jetzt bei den Aktien an der Börse wichtig wird.
SAP entzieht sich Nvidia und Co
Lange Zeit lief die SAP-Aktie einfach wie die US-Techwerte nach oben. Doch obwohl sich zuletzt bei Nvidia und Co eine Schwäche zeigte, konnte die SAP-Aktie weiter steigen. Einzig ein minimaler Rücksetzer auf die 50-Tage-Linie sorgte kurzzeitig für Stress. Doch der Test verlief erfolgreich und so steigt die SAP-Aktie schon wieder, angetrieben von einer Euphorie rund um europäische und deutsche Aktien. Doch wie lange kann das noch gut gehen?
Denn das Papier ist durchaus heiß gelaufen: Der Relative Stärke Index (RSI) ist auf wöchentlicher Basis so hoch wie seit der Finanzkrise 2008 nicht mehr. Und der MACD war noch nie so hoch wie jetzt. Dies heißt nicht automatisch, dass die SAP-Aktie jetzt korrigieren wird. Doch Anleger sollten sich darauf vorbereiten, dass es Rücksetzer und eine Abkühlung geben wird. Deswegen sollten Stopps enger gezogen werden, nämlich rund 5 Prozent unterhalb der 50-Tage-Linie. Diesen Stopp sollte man dann wöchentlich nachziehen. Und warum 5 Prozent darunter? Man möchte ja nicht unsinnigerweise ausgestoppt werden.
Dies alles heißt nicht, dass die SAP-Aktie keine gute Aktie mehr wäre. Doch das Risiko nimmt laufend zu und eine Abkühlung tut Not. Das KGV liegt bei 42,4 und damit mittlerweile deutlich über den von anderen Tech-Giganten wie etwa Microsoft (28). Und es liegt auch weit über dem historischen Schnitt der vergangenen 5 Jahre der SAP-Aktie selbst in Höhe von 26,2.
Doch wie sieht es jetzt bei der Allianz-Aktie aus?
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Allianz-Aktie auf dem Weg zu historischen Marken
Auch die Allianz-Aktie ist nicht zu stoppen. Sie befindet sich aktuell in Gebieten, in welchen sie zuletzt vor 25 Jahren war. Nach den Quartalszahlen am Freitag (lesen Sie hier nochmal die Einzelheiten dazu: Allianz-Aktie: Das müssen Anleger jetzt zu Dividende, Aktienrückkauf und Quartalszahlen wissen) schoss das Papier weiter nach oben. Aber ähnlich wie bei der SAP-Aktie deutet sich mittlerweile eine Überhitzung der Allianz-Aktie an. Zwar ist die Aktie noch nicht so historisch heißgelaufen wie die SAP-Aktie, aber auch hier nehmen die Warnzeichen zu. Vor allem der weite Abstand zur 50-Tage-Linie zeigt, dass das Papier demnächst mindestens eine Verschnaufpause einlegen wird. Anleger sollten darüber nachdenken, kleine Teilgewinne mitzunehmen und den Großteil der Position an der 50-Tage-Linie (aktuell bei rund 310 Euro) abzusichern.
Auch bei der Allianz-Aktie gilt: Langfristig ist das Papier weiterhin eine der besten Aktien des DAX. Doch kurzfristig könnte es zu Gewinnmitnahmen kommen, auf die Anleger sich einstellen müssen. Allerdings hat die Allianz einen Trumpf im Ärmel: Die Bewertung. Anders als bei der SAP-Aktie ist die Allianz mit einem KGV von 12,0 und einer Dividendenrendite von 5,02 Prozent attraktiv bewertet. Dieses KGV liegt zwar auch etwas über dem Wert der vergangenen 5 Jahre (10,0), doch ist ein KGV von 12,0 immer noch gut.
Anleger lassen sich also die Party an der Börse aktuell nicht vermiesen, denken aber daran: Wenn es am Schönsten ist, sollte man aufhören. Zumindest kurzfristig.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz.