Der US-Konzern AMC, der in der vergangenen Woche seinen Börsenwert fast verdoppelt hatte, zog um bis zu 24,5 Prozent an. AMC-Papiere waren die am meisten gehandelte Aktie bei Kunden der Brokerhäuser Fidelity und Freetrade, die stark von Amateur- und Kleinanlegern genutzt werden, wie aus Handelsdaten hervorging.
Auch weitere Meme-Aktien zogen stark an. Anteilsscheine des US-Videospielehändlers Gamestop verteuerten sich in der Spitze um 7,7 Prozent, die Titel des Kopfhörer-Anbieters Koss schossen bis zu 14,5 Prozent nach oben. Der frühere Smartphone-Anbieter Blackberry fuhr ein Kursplus von knapp zwölf Prozent ein. Die Titel gehören zu einer Gruppe von Firmen, die sich bei Kleinanlegern großer Beliebtheit erfreuen. Mit konzentrierten Käufen haben sie in den vergangenen Monaten wiederholt institutionelle Anleger dazu gezwungen, ihre Wetten auf einen Kursverfall dieser Aktien aufzulösen und ihnen dadurch Milliarden-Verluste eingebrockt.
Die rasanten Kurszuwächse haben mittlerweile auch Profi-Investoren auf den Plan gerufen, die bislang einen Bogen um Meme-Aktien gemacht haben. Einige von ihnen versuchten nun mit einer neuen Taktik mitzumischen, sagten Insider. Mit sogenannten "Bear Put Spreads", einer Kombination von Optionsgeschäften, die mögliche Verluste verringern, wollen sie sich ein Stück vom Kuchen sichern. Eine Reuters-Analyse von Börsendaten und Gespräche mit Fondsmanagern und Bankern zeigten, dass Bear Put Spreads zuletzt immer häufiger genutzt wurden.
rtr