Leser von Insidermeldungen wird aufgefallen sein, dass Gremienmitglieder der Autobank Aktien zum Preis von einem Euro erworben haben. Spannend: Die Notiz der nicht liquiden Aktie, die im Münchner Nebenwertesegment m:access gehandelt wird, liegt rund 30 Prozent niedriger. "Streng genommen handelt es sich bei den Meldungen um Absichtserklärungen", informierte Aufsichtsratschef Eduard Unzeitig. "Die neuen Aktien stammen aus einer Kapitalerhöhung, deren Rahmen auf der Hauptversammlung am 3. Oktober geschaffen wird." Unzeitig gehört mit einem Anteil von 17,3 Prozent zu den größten -Aktionären und ist auch einer der Insider, der 500 000 Aktien kaufen will.

Die Vermutung, dass der Wert nicht teuer ist, wird dadurch unterstützt, dass der Buchwert pro Aktie nach der Kapitalmaßnahme bei rund 1,60 Euro liegen dürfte. Die in Wien beheimatete Vollbank hat sich auf Finanzgeschäfte rund um das Auto spezialisiert. Dabei bietet sie neben Privatkunden vor allem Händlern Finanzierungen an. Zudem hat Autobank einen Factoring-Bereich aufgebaut.

Die Geschäfte laufen nicht schlecht. Die Nachfrage ist hoch und Autobank muss aus regulatorischen Gründen eher auf die Bremse treten. Die Kapitalerhöhung sorgt nun dafür, dass mehr Geschäft herein-genommen werden kann.

Wertsteigerungspotenziale heben



Die Gesellschaft hat die Risiken in den vergangenen Jahren reduziert. Das ging einher mit einer Verbesserung der Ergebnisse. Allerdings ist die Eigenkapitalrendite noch niedrig. Dadurch erklärt sich der Abschlag der Aktie zum Buchwert. Doch die Gesellschaft konnte das Defizit über die Jahre hinweg langsam aufholen.

Unzeitig und seine Kollegen sind aber auch gewillt, eine Beschleunigung zu unterstützen. Unbestritten ist, dass es heute nicht mehr einfach ist, eine volle Banklizenz zu erhalten. Da könne es für einige, so glaubt Unzeitig, um einiges preiswerter sein, sich an der Autobank zu beteiligen oder sie sogar zu übernehmen.

Potenzielle Interessenten hat er bei kleineren Autoherstellern, aber auch bei Tankstellenketten ausgemacht. Hier werden ausgegebene Tankkarten nicht nur zum Kauf von Benzin verwendet. Damit wird eine Banklizenz nötig, die BP, Shell und Co nicht haben. Spannend, so Unzeitig, seien auch Autoplattformen. Diese adressieren ebenso wie Autobank die Händler. "Für sie könnte es interessant sein, ein eigenes Finanzierungsmodul anbieten zu können". Er bestätigt, dass es in der Vergangenheit Gespräche gegeben habe. Zwar lagen die gebotenen Preise über dem aktuellen Kurs, sie hätten aber nicht dem Transaktionswert einer Vollbank entsprochen. Den sieht Unzeitig über dem derzeitigen Buchwert.