Noch legen viele Anleger und Analysten Hoffnung in die Aktie des deutschen Autobauers Volkswagen – trotz gesenkter Erwartungen wie bei der Baader Bank. Um diese Hoffnungen zu rechtfertigen, muss Volkswagen aber vor allem zwei Probleme lösen.

Der deutsche Autobauer Volkswagen ist nach wie vor international eine Macht in der Branche. Obwohl die Autoverkäufe im zweiten Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum laut der Datenplattform „Statista“ zurückgingen, stammt heute noch etwa jedes zehnte Auto von dem Konzern. 

Diese Marktmacht und eine relativ günstige Bewertung machen auch die Aktie von Volkswagen bei Anlegern beliebt. Auch bei der Baader Bank rät man weiterhin zum Kauf der Aktie, reduzierte aber das eigene Kursziel recht deutlich von 162 auf 114 Euro. Das verwundert nicht. Zuletzt hatte der Titel aber immer mehr mit zwei Problemen zu kämpfen, die Volkswagen dringend lösen muss.

Volkswagen Vz. (WKN: 766403)

Erstes Problem: Volkswagen kämpft mit Konkurrenz aus China

Ein Problem hat Volkswagen dabei nicht exklusiv, sondern teilt es sich mit anderen deutschen Automarken wie BMW oder Mercedes-Benz: die wachsende Konkurrenz aus China. Die wirkt sich vor allem auf den Verkauf von Elektroautos aus. Im Reich der Mitte bieten mittlerweile zahlreiche Marken Modelle schon für unter 10.000 Euro an. Für Volkswagen und andere Hersteller ist der Markt in der Volksrepublik aber sehr wichtig. 

Die Wolfsburger verkaufen ungefähr 30 Prozent ihrer Fahrzeuge dort. Verliert man in dem Land den Anschluss, hat das Auswirkungen auf den ganzen Konzern. Zwar kann sich VW momentan noch auf Gewinne in Milliardenhöhe verlassen, die Rabattschlachten in China dürften aber zwangsläufig auch die Margen drücken.

Zweites Problem: Die Schulden von Volkswagen

Auf Gewinne ist Volkswagen aber dringend angewiesen, denn in der Bilanz werden 400 Milliarden Euro an Schulden ausgewiesen. Zudem investiert das Unternehmen derzeit in Sektoren wie die E-Mobilität bis 2025 weitere 150 Milliarden Euro. Ob diese Investitionen sich aber im wahrsten Sinne des Wortes auszahlen, bleibt angesichts der derzeitigen Situation fraglich. 

Volkswagen befindet sich in einer Zwickmühle. Der Konzern muss investieren, um nicht den Anschluss zu verlieren, aber gleichzeitig seine Ausgaben unter Kontrolle halten. Aufgrund der starken Marktmacht von VW kann das gelingen, auch Analysten raten in der Mehrheit zum Kauf der Aktie. Anleger müssen aber womöglich viel Geduld mitbringen und mit schwankenden Kursen rechnen. Ein deutlicher Ausbruch für die Aktie nach oben ist derzeit nicht absehbar.

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