Von eine Erholungsrallye ist die Aktie von Bayer weit entfernt. Gerade testet sie die Tiefstkurse von Anfang des Jahres. Es gibt wohl zwei Gründe. Von Jörg Lang
Zwar sind Zölle auf Pharmaprodukte ausgesetzt worden und Trump hat auch andere Zölle aus der EU auf Eis gelegt. Doch wie lange? Zudem verunsichert die Investoren ein Gerichtsurteil aus Missouri, das gegen den Konzern ausgesprochen wurde.
Bayer befindet sich seit der Übernahme des Agrarchemiehersteller Monsanto in der Defensive. Das Pflanzenschutzmittel Roundup soll für Krebserkrankungen verantwortlich sein, Monsanto habe auf die Risiken auf der Packung nicht hingewiesen.
Bayer hat sich bisher schon mit Klägern verglichen, es stehen aber immer noch zehntausende Klagen aus.
So kurios es klingt, bietet aber gerade der gerade verlorene Prozess für Bayer eine Chance. Denn nun gibt es widersprüchliche Urteile von höheren Gerichten zur Frage, ob Bundesrecht, das Recht einzelner Staaten bricht. Der Hintergrund. Bundesrecht hatte Monsanto den Hinweis zur Gefährdung untersagt, weil da Mittel als sicher eingestuft wurde. Nun berufen sich Kläger in einigen Bundesstaaten auf den fehlenden Hinweis. Bayer hat nun Urteile, die klar sagen, dass Bundesrecht vorgeht und Urteile, wie das vom Supreme Court in Missouri das nicht.
Bayer-Aktie – wie geht es weiter?
In dieser Gemengelage kann der Konzern nun den Obersten Gerichtshof anrufen. Bisher hatte der wegen dem Fehlen widersprüchlicher Urteile den Fall nicht angenommen. Nun besteht eine Grundlage für die Aufnahme. Sollte der Fall zu Gunsten von Bayer geklärt werden, laufen ein großer Teil der Klagen ins Leere.
Die USA müsste großes Interesse haben, den Fall zu klären, auch um zu verhindern, das Bayer mit einer Insolvenz von Monsanto die Notbremse zieht. Monsanto ist eine leere Firmenhülle, die nur die Prozessrisiken beinhalten. Die Produkte des Konzerns sind in der entsprechenden Agrarchemie-Sparte des Konzerns untergebracht. Wichtig dabei auch: Die US-Bauern sind auf das Pflanzenschutzmittel angewiesen. Der größte Wettbewerber ist ein chinesischer Konzern.
Fazit
Die Situation für Bayer hat sich eher verbessert. Gelingt die Zulassung beim US-Supreme Court, dürfte eine Aufwertung der Aktie folgen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Bayer.