Der Druck auf Premium-Autobauer wie Mercedes-Benz und Porsche wird immer größer. In Europa greift jetzt ein Konkurrent aggressiv an. Ist die Aktie etwas für Anleger?

Es war eine Ankündigung, die vor allem den deutschen Luxus-Autobauern von Mercedes-Benz und Porsche nicht schmecken dürfte. Denn der chinesische Hersteller BYD führt in Europa jetzt seine eigene Luxusmarke Denza ein. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, doch unter einer möglichen Rabattschlacht könnten etablierte Konzerne leiden.

BYD könnte den europäischen Markt verändern

Derzeit zahlen Händler für ein BYD-Fahrzeug noch 27 Prozent an Strafzöllen. Die EU und China verhandeln aber schon über ein Ende dieser Abgaben, sollten die chinesischen Hersteller in Europa produzieren. Außerdem ist statt Zöllen die Rede von einem Mindestpreis für chinesische E-Autos – um den Wettbewerb offen zu gestalten. Ob das gelingt, bleibt fraglich. 

Der weltgrößte E-Auto-Produzent hat in China einen Marktanteil von etwa 30 Prozent, produziert alles selbst und könnte durch seinen Preis-, Technik- und Geschwindigkeitsvorsprung die Kräfteverhältnisse im europäischen Automarkt verschieben. Natürlich könnte das auch deutsche Autobauer zu schnelleren Entwicklungsfortschritten treiben. Experten warnen aber schon vor einer Kapitulation der EU.

Ist die BYD-Aktie jetzt ein Kauf?

BYD ist derzeit einer der Gewinner in der Auto-Industrie. Mit erschwinglichen E-Modellen trifft das Unternehmen neben seinen Premium-Modellen den Geschmack der Massen. Im ersten Quartal 2025 setzte BYD knapp 700.000 Elektro- und Plug-in-Fahrzeuge in China ab. BYD hat dort nicht nur Tesla, sondern auch die traditionellen Marktführer bei Verbrennern überholt. 

Derzeit erholt sich die Aktie noch von dem Zoll-Schock der US-Regierung, befindet sich mit einem Wert von 42 Euro aber wieder auf dem Weg zu den diesjährigen Höchstständen bei knapp unter 50 Euro. Anleger könnten hier unter Umständen noch Gewinne einsacken.

Enthält Material von dpa-AFX

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