Sollte man jetzt lieber auf Konkurrenten von Nvidia setzen? Die berühmte Investorin Cathie Wood hat kürzlich kräftig bei einer anderen KI-Aktie zugegriffen. Ist das ein Signal für Anleger, es ihr gleichzutun?
Wenn Cathie Wood (68) etwas kauft, schauen Anleger ganz genau hin. Die Investorin ist dafür bekannt, häufig wagemutige Investments zu tätigen, da sie vor allem auf disruptive Innovationen setzt – also auf Produkte und Dienstleistungen, deren Durchbruch oft erst noch bevorsteht.
Wood gehörte einst auch zu den frühen Investoren beim KI-Giganten Nvidia, da sie früh erkannte, dass das Unternehmen weit mehr Potenzial hatte als nur das eines Gaming-Unternehmens. Anfang 2023 stieg sie jedoch komplett aus der Aktie aus – kurz bevor diese so richtig an Fahrt aufnahm. Dafür wurde sie häufig kritisiert, doch im Frühjahr dieses Jahres erklärte sie auf einem Presse-Event, bei dem auch BÖRSE ONLINE anwesend war: „Wir sind kein Growth-Aktienfonds, wir konzentrieren uns auf disruptive Technologien." Nvidia war disruptiv und könne es bleiben, sofern sie ihre Softwarestrategie erfolgreich umsetzen. Derzeit spiele sich ihre Geschichte jedoch noch auf der Hardwareseite ab.
Daher ist es besonders interessant, dass Wood kürzlich wieder kräftig bei einem bekannten Nvidia-Rivalen zugeschlagen hat. Doch um wen handelt es sich?
Cathie Wood setzt auf Aktie von Nvidia-Rivalen
Ein Blick auf die jüngsten Trades von Cathie Woods Investmentfirma ARK Invest zeigt: Am 8., 9., 10., 14. und 15. Oktober kaufte die Investorin mehrfach Aktien des Nvidia-Konkurrenten AMD und erwarb mehrere Tausend Aktien. AMD gilt als einer der wichtigsten Rivalen von Nvidia und wird oft als Argument herangezogen, wenn es darum geht, warum die Nvidia-Aktie auch mal nachgeben könnte. Noch ist AMD jedoch deutlich kleiner als Nvidia und auch die Aktienperformance hinkt weit hinter der des KI-Giganten hinterher.
Während die Nvidia-Aktie in diesem Jahr bereits knapp 190 Prozent gestiegen ist, legte AMD „nur“ um 15 Prozent zu. Allerdings könnten hier daher auch noch größere Wachstumschancen schlummern. Das Finanzmagazin "Forbes" etwa hält ein Kursziel von 300 US-Dollar in den nächsten Jahren für möglich. Ambitioniert? Nun, Ende Oktober 2023 lag der Kurs noch bei 90 US-Dollar, jetzt steht er bei 156 US-Dollar. Der Umsatz könnte laut Analysten im nächsten Geschäftsjahr zweistellig wachsen, und der Gewinn je Aktie könnte in diesem Jahr sogar um über 400 Prozent auf 3,4 US-Dollar steigen. Auch für das nächste Jahr wird ein Plus von weiteren 60 Prozent erwartet.
Die Mehrheit der Analysten rät zum Kauf der Aktie.
Wachstumschancen im KI-Markt
Wachstumschancen sieht man bei AMD vor allem aufgrund der vielversprechenden Aussichten im Markt für Künstliche Intelligenz (KI). Zu Beginn konzentrierte sich AMD vor allem auf GPUs für Spiele und Design, hat sich dann aber auch auf Chips spezialisiert, die für das Training großer Sprachmodelle der Künstlichen Intelligenz genutzt werden. Auch die erwarteten bevorstehenden Zinssenkungen der US-Notenbank (Fed) könnten Tech-Aktien wie AMD zugutekommen.
Aktuell ist Nvidia zwar zweifellos Marktführer, sowohl was die Technologie als auch die Marktanteile betrifft. Doch Kunden könnten sich aufgrund der steigenden Nachfrage in Zukunft nach günstigeren Alternativen umsehen – und diese bei AMD finden. Zudem wird der Markt für KI immer größer, sodass genug Platz für beide Unternehmen sein dürfte.
Vergangene Woche wurde die Aktie von AMD kurzzeitig abgestraft, nachdem einige Anleger nach einem Event enttäuscht waren, bei dem AMD neue KI-Chips vorstellte, aber weder die Prognosen anhob noch neue Partnerschaften verkündete. Die Analysten von Jefferies bleiben jedoch optimistisch, da sie glauben, dass die neuen KI-Chips der Aktie Auftrieb geben könnten, da „genügend Nachfrage besteht“. Auch in Bezug auf die Marktführerschaft von Nvidia sind sie zuversichtlich, dass AMD „weitere Marktanteilsgewinne erzielen“ kann, da „die Nachfrage für alle ausreicht“.
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