Firmengründer und Vorstandschef Andres Martin-Birner läutete die Börsenglocke zusammen mit dem Vertreter des bisherigen Mehrheitseigentümers Riverside, Michael Weber.
Für den auf junge, mittelständische Firmen spezialisierten US-Finanzinvestor war es der erste Börsengang in Deutschland. "Wir sind sehr zufrieden mit diesem Ergebnis, das in einem sehr wettbewerbsintensiven Börsenumfeld erzielt wurde", sagte Senior Partner Weber der Nachrichtenagentur Reuters. Die Bike24-Aktien waren zu 15 Euro ausgegeben worden, am unteren Ende der Spanne, die bis 19 Euro reichte. Die Emission brachte 322 Millionen Euro ein. "Wir glauben, dass der Börsengang der richtige Weg für Bike24 ist", sagte Weber. "Nur so konnte sich das Unternehmen ein Eigenkapital-Investment von 100 Millionen Euro sichern."
Bike24 will mit dem frischen Geld die Expansion in weitere europäische Länder wie Frankreich und Italien finanzieren. Im vergangenen Jahr lag der Umsatz bei knapp 200 Millionen Euro. "Ich bin sicher, dass Bike24 weiter kräftig wächst und sein Ziel, Europas führende E-Commerce-Plattform rund ums Fahrrad zu werden, erreichen wird", sagte Weber.
Riverside war 2015 erstmals bei Bike24 eingestiegen, hatte das Unternehmen später aber an den Finanzinvestor Bridgestone verkauft, der es mit dem Konkurrenten Wiggle fusionieren wollte. Nach dem Scheitern der Fusionspläne griff Riverside 2019 ein zweites Mal zu. Mit dem Börsengang schmilzt der Investor seinen Anteil auf 35 von 80 Prozent ab. Der Berliner Wagniskapital-Investor Rocket Internet, der indirekt schon bei Bike24 engagiert war, nutzte den Börsengang, um aufzustocken. Fast ein Viertel des Emissionsvolumens ging an drei Rocket-Einheiten, die damit nach Angaben von Bike24 zusammen auf zwölf Prozent kommen. Die Gründer um Martin-Birner halten gut 16 Prozent.
rtr