Droht eine neue Finanzkrise? Tech-Investorin und Managerin der ARK-Fondsreihe Cathie Wood äußerte sich kürzlich sehr kritisch über die Entwicklungen im Markt für Automobilschulden. Welche Folgen hat dies für Anleger der Autobauer und Banken? Und müssen sich jetzt auch Verbraucher Sorgen machen? Von Johann Werther
Auf Twitter gab Star-Investorin Cathie Wood kürzlich eine Statistik zum Besten, nach der die Automobilpreise für herkömmliche gebrauchte Verbrenner in sieben der letzten neun Monate gefallen sind. Dies wurde von dem größten Automobil Wiederverkäufer Manheim Auctions mit einer wachsenden Nachfrage nach E-Autos begründet.
Soweit allerdings nichts Verwunderliches, hätte die Fondsmanagerin nicht dazu eine Statistik gepostet, dass die Automobilschulden in den USA bei der letzten Erhebung im Sommer dieses Jahres ihren Höchststand erreicht haben. Schon seit Längerem warnt Cathie Wood hierbei vor den Risiken im Automobilschuldensektor und sieht hier eine ernsthafte Krise voraus.
Droht eine Finanzkrise 2.0?
Ob es diese Risiken sind, vor denen Cathie Wood warnt, die letztlich eine Schuldenkrise auslösen, ist sicherlich mehr als fraglich. Immerhin hatte 2008 der Immobilienmarkt, der wertvollste Markt der Welt, die Finanzkrise ausgelöst und nicht der 1,4 Billionen Markt für Autokredite. Sicherlich ist diese Entwicklung aber nicht zu vernachlässigen, auch wenn sie zu Frau Woods Narrativ, die FED von Zinssenkungen zu überzeugen, beiträgt.
Für Anleger sollte tatsächlich mehr das wachsende Interesse an Elektroautos im Vordergrund stehen, welches beweist, dass der Markt immer weiter wächst, ob nun durch die etablierten wie Ford oder die Newcomer wie Tesla. Da das Automobilgeschäft sowie in der Transformation zu neuen Antriebsstoffen ist, sollte Anleger ein Rückgang der Nachfrage nach E-Autos also nicht sorgen, sondern viel mehr freuen.
Verbraucher in Bedrängnis?
Es bleibt aber die Frage im Raum, wem diese schaden könnte und die Antwort sind ganz klar Verbraucher und Banken. Die Banken, welche ohnehin schon mit mehr Ausfällen, von Krediten durch eine kommende Rezession zu kämpfen haben werden, dürften hier eventuell wirklich in Bedrängnis geraten, da viele Kredite abschließend durch den Verkauf des Wagens am Sekundärmarkt getilgt werden.
Aber auch für Verbraucher könnte es weniger lukrativ werden, das alte Auto zu verkaufen. Zwar sind die Preise in Deutschland aktuell noch deutlich höher als im Vorjahr, aber durch ein steigendes Angebot und eine sinkende Nachfrage in einer Wirtschaftskrise könnten hier die Preise deutlich absacken.