US-Aktien kommen aufgrund der Zölle von US-Präsident Donald Trump heftig unter die Räder. Viele Anleger sind versucht, jetzt günstig einzusteigen. Doch könnte das verfrüht sein? Die Analysten der Citigroup mahnen zur Vorsicht.

Weltweit herrscht derzeit große Unsicherheit an den Aktienmärkten. Einer der Hauptgründe: Donald Trump, erneut gewählter Präsident der Vereinigten Staaten, sorgt mit seinem protektionistischen Kurs und neuen Zollmaßnahmen für Verunsicherung. Besonders betroffen sind dabei die US-Börsen selbst.

Einige der bislang stärksten Aktien wie Nvidia oder Microsoft mussten zuletzt deutliche Kursverluste hinnehmen. Der S&P 500, der die 500 größten börsennotierten Unternehmen der Vereinigten Staaten umfasst, liegt seit Jahresbeginn rund zehn Prozent im Minus. Auch andere Anlageklassen zeigen sich schwach.

US-Aktien fundamental stark – aber der Einstiegszeitpunkt ist heikel

Trotz der aktuellen Kursschwäche gilt: Viele US-Unternehmen verfügen weiterhin über solide Geschäftsmodelle und starke Fundamentaldaten. Für langfristig orientierte Investoren erscheinen die derzeitigen Kursniveaus daher auf den ersten Blick attraktiv. Doch wer jetzt beherzt zugreifen möchte, sollte laut der Citigroup besser noch abwarten.

Wie "Reuters" berichtete, hat die US-Großbank ihre Einschätzung für amerikanische Aktien von „Overweight“ auf „Neutral“ gesenkt – und das aus gutem Grund: Die Analysten sehen durch die von Trump verhängten Zölle erhebliche Risiken für das Gewinnwachstum in den USA.

„Die Triebkräfte des 'Exzeptionalismus' schwinden, sowohl aus Sicht des BIP als auch des EPS. Die Zölle könnten sich in ihrer jetzigen Form am stärksten negativ auf das US-EPS auswirken", so die Analysten laut Reuters.

Auch Schwellenländer geraten ins Visier

Nicht nur bei US-Aktien rät die Citigroup derzeit zur Zurückhaltung. Auch für Schwellenländer sieht die Bank aktuell wenig Potenzial. Die Bewertung wurde hier sogar von „Neutral“ auf „Underweight“ gesenkt – ein klares Signal, dass man in diesen Regionen derzeit eher mit weiteren Rückschlägen rechnet.

Japan rückt ins Blickfeld – auch für Warren Buffett

Deutlich positiver sieht die Citigroup dagegen die Perspektiven für den japanischen Aktienmarkt. Die Analysten stuften japanische Aktien von „Underweight“ auf „Overweight“ hoch. Ein Schritt, der das gestiegene Vertrauen in die wirtschaftliche Stabilität und das Gewinnpotenzial des Landes widerspiegelt.

Auch Starinvestor Warren Buffett hat Japan-Aktien bereits in den Fokus genommen und hier in großem Stil investiert. Womöglich tun Anleger also gut daran, den Blick von den USA zum Teil auch abzuwenden.

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