Weil die Bundesregierung aktuell nicht an einer Übernahme der Commerzbank an die italienische UniCredit interessiert ist und diese deswegen in Italien anderweitig zukauft, fürchten Anleger, dass der Deal nicht kommt. Doch jetzt könnte man die Commerzbank-Aktie lukrativ einkaufen.
Um fast sieben Prozent stürzt die Commerzbank-Aktie heute ab. Was für viele Anleger schmerzhaft sein dürfte, eröffnet anderen neue Chancen. Warum jetzt ein Kauf lohnen könnte.
Commerzbank-Aktie: Bundesregierung will keine Übernahme
Seit Wochen halten sich hartnäckig die Gerüchte, dass die italienische Großbank UniCredit die Commerzbank kaufen möchte. Rund 20 Prozent der Anteile hält die UniCredit bereits. Doch die deutsche Bundesregierung möchte aktuell keine Übernahme. Am Sonntagabend sagte Bundesfinanzminister Jörg Kukies im Interview mit ARD Bericht aus Berlin: "Wie gesagt, wir haben da eine sehr kritische Grundhaltung, und der Vorstandsvorsitzende der UniCredit hat gesagt, dass er sich über die Kritik der Bundesregierung nicht hinwegsetzen will."
Deswegen gehe die Bundesregierung davon aus, dass es erstmal keine Übernahme gebe. Zudem kauft die UniCredit heute anderweitig in Italien zu, was den Kurs der Commerzbank-Aktie ebenfalls abschmieren lässt.
So will die UniCredt für rund 10 Milliarden Euro die italienische Konkurrentin Banco BPM übernehmen. Die mögliche Akquisition der deutschen Commerzbank sei davon allerdings unberührt, sagt die UniCredit dazu.
Ist deswegen jetzt ein guter Zeitpunkt, um die Commerzbank-Aktie zu kaufen?
Im Crash: Commerzbank-Aktie jetzt kaufen?
Für Anleger bietet sich aktuell eine verführerische Chance. Denn der Crash am Montag führt die Commerzbank-Aktie genau auf die 200-Tage-Linie. Hier fand das Papier eine erste Unterstützung. Sollte dieses Niveau halten, was in den vergangenen Monaten stets der Fall war, so wäre dies jetzt ein guter Einstiegszeitpunkt.
Natürlich kann es sein, dass die Übernahme der Commerzbank durch die UniCredit gar nicht kommt. Dann könnte es nochmal etwas mehr Druck auf die Aktie geben. Doch erstens ist die Frage, wie lange ein SPD-Minister Bundesfinanzminister ist und ob sich nach der Neuwahl etwas an der Haltung der Bundesregierung ändert. Und zweitens könnte ab einer gewissen Schmerzgrenze auch die Bundesregierung überlegen zu verkaufen, sofern das Angebot nur hoch genug ist. Schließlich hat der Bund noch zahlreiche Anteile an der Bank.
Insgesamt sollten Anleger jetzt wegen der neuen Gemengelage etwas vorsichtiger sein. Doch bei der guten Bewertung mit einem KGV von 8 und einer Dividendenrendite von 3,26 Prozent und der Unterstützung der 200-Tage-Linie, können mutige Anleger eine erste Position eröffnen. Sollte die 200-Tage-Linie in den kommenden Tagen halten, kauft man nach. Sollte die 200-Tage-Linie allerdings kräftig und nachhaltig brechen, so ist dieses Szenario vom Tisch und Anleger sollten Teilgewinne mitnehmen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.