Am Mittwochmorgen meldete die Commerzbank ihre Quartalszahlen und die Ergebnisse dürften dabei wirklich überraschen. Aber welche Folgen hat das für die Aktie? Und ist jetzt endlich wieder eine vollständige Kurserholung möglich?
Während vor allem in den USA die Angst vor einer Bankenkrise weiter grassiert, scheint die Commerzbank von dem Beben rund um die Finanzinstitute bisher völlig unbeeindruckt zu sein. So waren die Quartalszahlen des Konzerns wesentlich besser als erwartet:
Commerzbank Quartalszahlen: Bankenbeben spielt keine Rolle
Wegen steigender Zinsen und einem stabilen Provisionsgeschäft hat die Commerzbank nämlich deutlich mehr verdient als erwartet und konnte einen Gewinnschub verzeichnen.
Das Geldhaus schaffte unter dem Strich ein Plus von 580 Millionen Euro, was fast eine Verdopplung im Vorjahresvergleich darstellt und die Erwartungen der Analysten um rund 100 Millionen Euro überbieten konnte.
Management nach Outperformance optimistisch
Damit zeigen sich keinerlei Anzeichen möglicher Implikationen durch eine Bankenkrise und das Management zeigte sich sehr optimistisch. So hieß es von Vorstandschef Manfred Knof:
"Wir sind mit viel Schwung in das Jahr 2023 gestartet und knüpfen damit nahtlos an das starke Vorjahr an."
Deswegen will die Commerzbank in dem anhaltend positiven Zinsumfeld die Ziele für das Geschäftsjahr 2023 erreichen. Knof sagte hier:
“Damit sind wir voll auf Kurs, unsere Ziele für 2023 inklusive einer Ausschüttungsquote von 50 Prozent zu erreichen."
Commerzbank-Aktie verliert trotzdem deutlich
Trotz der guten Nachrichten verliert die Commerzbank-Aktie heute allerdings deutlich. Ein Grund dafür war zunächst nicht abzusehen, bis Analysten wie Barclays & Co. mit ihren Kommentaren nachzogen.
Die Marktbeobachter monierten dabei überraschenderweise vor allem den Ausblick. Diese läge trotz des positiven Zinsumfeldes nämlich deutlich niedriger als vom Markt erwartet. Als Reaktion verlor die Aktie rund 6,7 Prozent auf 9,23 Euro.
Commerzbank-Aktie: ein Investment zwischen Bankenbeben und Outperformance?
Aber lohnt sich jetzt in diesem Umfeld bei der Commerzbank ein Investment?
Zumindest die Analysten bleiben trotz einer schwelenden Finanzkrise positiv für die Commerzbank-Aktie und sehen 28 Prozent Kurspotenzial bis auf 12,70 Euro. Und auch BÖRSE ONLINE empfiehlt das Papier zum Kauf mit einem Ziel bei 14,50 Euro.
Trotzdem sollten Anleger hier nicht zu optimistisch werden, denn auch wenn die Commerzbank operativ so gut dasteht wie lange nicht mehr, könnte die Aktie doch in einer Bankenkrise wie in Sippenhaft nach unten gezogen werden. Solange der Markt die Angst vor Dominoeffekten spielt, ist deswegen wohl kein nachhaltiger Anstieg in Sicht.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.