Personalrochaden in Vorstand und Aufsichtsrat und der Rückzug einiger Großaktionäre sorgten am Markt für große Verunsicherung. Obendrein kassierte das Unternehmen im Jahresverlauf die Prognose und strich die Dividende. Vor wenigen Wochen nahm nun René Parmantier auf dem Chefsessel Platz. Der 45-Jährige ist in der Banken- und Immobilienbranche kein Unbekannter. Er war langjähriger Chef der Oddo Seydler Bank und ist in der Finanzszene bestens vernetzt. Parmantier verfügt zudem über eine Expertise in der privaten Fremd- und Immobilienfinanzierung und muss Corestate nach den Turbulenzen nun zügig in ruhigeres Fahrwasser führen. Dass sich Parmantier mit ersten Deals an die 100-Tage-Frist hält, die neuen Amtsinhabern in Politik und Wirtschaft zugestanden wird, um sich einzuarbeiten und Erfolge vorzuweisen, ist daher eher unwahrscheinlich. Welche Transaktionen der neue Firmenlenker zuerst einfädeln wird, ist noch offen. Parmantier kündigte allerdings bereits an, das Private-Debt-Geschäft auszuweiten.
Bei der kleinen Firma Synbiotic wurde jüngst eine Kapitalerhöhung platziert, 375 000 neue Aktien wurden zu je 17 Euro ausgegeben. Synbiotic soll über den Zukauf von Beteiligungen in den nächsten Jahren zu einem führenden Player im europäischen Cannabismarkt für Nahrungsergänzungsmittel und bei der Biotechmedikamentenentwicklung aufgebaut werden. Das Umfeld dafür hat sich deutlich verbessert. Die UN folgt der Empfehlung der WHO und stuft Cannabis nicht mehr als harte Droge ein. Zudem hat die EU-Kommission bestätigt, dass Cannabis als Lebensmittel qualifiziert werden kann. Der legale Weg für den Cannabismarkt in Europa ist also frei, dieser könnte sich ähnlich rasant entwickeln wie in den USA. Die Aktie von Synbiotic ist allerdings noch sehr unbekannt und bislang nur in Düsseldorf handelbar. Nur für sehr spekulative Anlegernaturen geeignet.