Für die Kunden der NBL soll es durch die Stilllegung - in Fachkreisen auch Run-off genannt - nichts ändern, heißt es aus der Pressestelle der Nürnberger. Es sei sogar ein positiver Effekt vorstellbar, weil durch den Schritt Kosten eingespart würden, was den Kunden zugutekommen solle. Der Branchendienst versicherungsjournal.de hatte als erster die Pläne aufgegriffen.
Mittelfristig sei geplant, die Verträge auf die Nürnberger Lebensversicherung zu übertragen. Ein externer Verkauf der Bestände sei nicht vorgesehen. Das Unternehmen solle ab September das Neugeschäft und das Produktportfolio der NBL übernehmen. Es sei in - nicht exakt definierter - Zukunft vorgesehen, die Dienstunfähigkeitsversicherung weiterzuentwickeln. Diese Policen sind das Pendant des Berufsunfähigkeitsschutzes für Beamte.
Die NBL hat rund 45.000 Kunden und ist ein relativ kleiner Lebensversicherer. Zum Vergleich: Marktführer Allianz verwaltet knapp elf Millionen Verträge. Die Nürnberger folgt mit ihrem Schritt dem Beispiel vieler großer Branchenakteure. So sind Millionen an Verträgen der Ergo, zu denen Policen der früheren Hamburg-Mannheimer gehören, der Victoria und des HDI (ehemals Gerling) in Abwicklung. Die Generali hat vor kurzem sogar die Erlaubnis der Finanzaufsicht Bafin erhalten, ein Paket von rund vier Millionen Kontrakten an einen externen Abwickler zu verkaufen.