Das Zoll-Chaos geht weiter und zwingt den deutschen Leitindex erneut in die Knie. Besonders im Fokus: Die Aktien von MTU, Vonovia und Fresenius. Das sollten Anleger jetzt wissen.
Die Eskalation des amerikanisch-chinesischen Handelskriegs hat den DAX am Mittwoch wieder stark unter Druck gesetzt. China wird weitere Einfuhrzölle auf alle US-Waren in Höhe von 50 Prozent erheben. Ab dem 10. April würden damit neue Zusatzzölle in Höhe von insgesamt 84 Prozent auf alle US-Waren gelten. Die USA erheben inzwischen insgesamt 104 Prozent auf Einfuhren aus China. Mehr dazu erfahren Sie hier.
Der DAX liegt aktuell drei Prozent im Vergleich zum Vortag im Minus und rutscht damit auf 19.661 Punkte. Ähnlich sieht es auch beim europäischen Pendant, dem Euro Stoxx 50 aus. Dieser liegt 3,11 Prozent im Minus und fällt auf 4.634 Punkte.
Auch der Zollkonflikt zwischen den USA und der Europäischen Union könnte sich weiter zuspitzen. Die weltweiten Konjunkturperspektiven trüben sich immer stärker ein, die Gefahren einer Rezession nehmen zu.
„Im DAX ist nach wie vor weder eine Bodenbildung zu erkennen noch ein sauberer Ansatz dazu", schrieb Analyst Jochen Stanzl vom Broker CMC Markets. Er sieht die Gefahr, dass der Index in den kommenden Tagen neue Tiefs unterhalb von 18.800 Punkten markieren könnte. Zu Wochenbeginn war der DAX bis auf 18.489 Punkte abgesackt, bevor ein Stabilisierungsversuch eingesetzt hatte.
Aktien von MTU, Vonovia & Co. beim DAX im Fokus
Wirkliche Gewinner gibt es im DAX heute nicht. Die Schlusslichter markieren von der Performance her aktuell die Aktien von MTU mit minus 5,7 Prozent, Vonovia mit minus 5,6 Prozent sowie Fresenius und Fresenius Medical Care (FMC) mit jeweils minus fünf Prozent. Die Pharma- und Medizinbranche gerät zunehmend in den Fokus der US-Regierung bei den Zöllen.
Ebenfalls zu den größten Verlierern zählten Immobilienaktien wie Vonovia. Auf die Ankündigung der US-Zollflut am vergangenen Mittwoch hatte die Branche zunächst noch positiv reagiert, weil die erste Reaktion am Anleihemarkt günstig ausfiel. Die Anleihenkurse stiegen und im Gegenzug sanken die Zinsen, was gut ist für die kreditsensiblen Immobilienwerte. Inzwischen ist dieser Effekt jedoch verpufft. Für Verunsicherung am Anleihemarkt sorgt aktuell, dass der Status von US-Staatsanleihen als Zufluchtsort für Investoren auf der Suche nach einem "sicheren Hafen" immer mehr Risse bekommt. Denn Trumps Zollpaket kostet Vertrauen und schürt Inflationssorgen.
Enthält Material von dpa-AFX
Lesen Sie auch:
Nächster massiver Ausverkauf: Eskalation bei DAX, deutschen Aktien und Euro
Oder:
Horrorszenario für Aktien immer wahrscheinlicher, warnen Analysten