Mit einem Plus von 1,76 Prozent auf 13 891,97 Punkte ging der deutsche Leitindex nur unweit seines Tageshochs über die Ziellinie. Der MDax konnte dem Dax zur Wochenmitte aber nur mit deutlich weniger Schwung nach oben folgen, er legte um 0,20 Prozent auf 31 121,01 Punkte zu. Der SDax stieg erstmals über die Marke von 15 000 Punkten.
Von den verlängerten und teils verschärften Lockdown-Maßnahmen in Deutschland ließen sich die Marktteilnehmer offensichtlich nicht beirren. Aktienstratege Emmanuel Cau von Barclays Research hatte zuvor seine Meinung bekräftigt, dass Anleger bei Rücksetzern wie am Vortag zugreifen sollten. Die Charttechniker der schweizerischen Bank UBS halten nun einen zeitnahen Angriff auf die runde Marke von 14 000 Punkten für denkbar.
Was am Mittwoch an der Börse außerdem wichtig war
EMA macht Weg frei für zweiten Corona-Impfstoff in EU
Die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) hat die bedingte Zulassung des Corona-Impfstoffes des US-Pharma-Unternehmens Moderna in der EU empfohlen. Der Impfstoff solle für Personen ab 18 Jahren zugelassen werden, teilte die EMA am Mittwoch in Amsterdam mit. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung muss nun die EU-Kommission treffen. Das gilt als Formsache und könnte in kürzester Zeit geschehen. Damit wäre nach der Zulassung des Präparats der Unternehmen Pfizer und Biontech der Weg frei für den zweiten Impfstoff gegen Covid-19 in der EU.
Dow-Konzern Walgreens Boots verkauft Alliance Healthcare
Die amerikanische Drogerie- und Apothekenkette Walgreens Boots Alliance verkauft den Pharmagroßhändler Alliance Healthcare in einem Milliardendeal. Der US-Pharmahändler AmerisourceBergen zahle insgesamt 6,5 Milliarden US-Dollar (5,29 Mrd Euro), wie die Unternehmen am Mittwoch mitteilten. 6,275 Milliarden Dollar sollen dabei in bar fließen, der Rest wird mit zwei Millionen Aktien von AmerisourceBergen beglichen.
UnitedHealth will Datendienstleister Change Healthcare übernehmen
Der US-Krankenversicherer UnitedHealth will für eine Milliardensumme den heimischen Gesundheitsdaten-Dienstleister Change Healthcare übernehmen. Das Unternehmen aus Nashville (US-Bundesstaat Tennessee) soll mit der UnitedHealth-Dienstleistungssparte Optum zusammengeführt werden, wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten. Die Führungsspitzen sind sich bereits einig. UnitedHealth bietet 25,75 US-Dollar je Change-Aktie, 41 Prozent über dem Schlusskurs vom Dienstag.
Reifenhersteller Michelin will bis zu 2300 Stellen streichen
Der französische Reifenhersteller Michelin will in den kommenden drei Jahren bis zu 2300 Stellen in Frankreich streichen. Nahezu 60 Prozent des geplanten Abbaus sollen über freiwillige Vorruhestandsmöglichkeiten erreicht werden, der Rest über Abfindungsregelungen, teilte der Konzern mit Sitz in Clermont-Ferrand am Mittwoch mit. Bis zu 1100 Stellen seien in den Büros und bis zu 1200 in den Werken betroffen. Für den Reifenhersteller arbeiten nach eigenen Angaben mehr als 20 000 Menschen in Frankreich, weltweit sind es rund 127 000 Beschäftigte in 170 Ländern.
Chinas Automarkt auch im Dezember mit Wachstum - Nur leichtes Jahresminus
Der chinesische Automarkt hat auch im Dezember zulegen können, wenn auch mit etwas gebremsterem Tempo. Im vergangenen Monat stieg der Absatz der Hersteller an die Händler laut vorläufigen Daten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent auf 2,8 Millionen Fahrzeuge, wie der Herstellerverband CAAM (China Association of Automobile Manufacturers) am Mittwoch in Peking mitteilte. In den vergangenen Monaten hatte der chinesische Markt vorwiegend prozentual zweistellig wachsen können. Aufs Gesamtjahr gesehen ist der Absatz wegen des Einbruchs im Frühjahr laut den Eckdaten um 1,9 Prozent auf 25,3 Millionen Stück geschrumpft.
Volkswagen mit Absatzsprung in USA - Gesamtjahr 2020 aber schwach
Volkswagen hat seinen Absatz auf dem US-Markt im vierten Quartal kräftig gesteigert, doch insgesamt sorgte die Corona-Krise 2020 für ein deutliches Minus. In den drei Monaten bis Ende Dezember brachte die Kernmarke VW Pkw nach Angaben vom Dienstag 94 330 Autos mit dem VW-Logo an die Kunden, elf Prozent mehr als im entsprechenden Vorjahreszeitraum.
VW-Chef Diess sorgt sich um Wettbewerbsnachteile am Kapitalmarkt
Volkswagen-Konzernchef Herbert Diess sieht Wettbewerbsnachteile für die herkömmlichen Autobauer im Rennen um die Vormacht auf dem Automarkt von morgen. "Wir haben noch nicht genügend nachgewiesen, dass wir unsere Stellung im neuen Wettbewerbsumfeld halten können", sagte der Manager im Interview mit der Nachrichtenagentur Bloomberg (Mittwoch). "Unsere Marktbewertung steckt noch im Bereich der alten Autoindustrie - das führt zu gravierenden Nachteilen für uns beim Zugang zu benötigten Ressourcen." Die Sicht des Kapitalmarktes und der Börse auf die Branche habe er in diesem Ausmaß bei seinem Amtsantritt 2018 nicht erwartet.
dpa-AFX