Erneut belasten Zins- und Chinasorgen den Markt.

Die Stimmung an den Börsen bleibt auch am letzten Handelstag des Jahres gedrückt. Die Ungewissheit über die Infektionslage in China, aber auch neue Zinssorgen belasten den Markt. Mit 13923,59 Punkten notierte der Dax zum vorgezogenen Börsenschluss um 14 Uhr 1,1 Prozent im Minus.  Am Vortag hatte er kurz vor Schluss nochmal Fahrt aufgenommen und am Ende 1,05 Prozent höher bei 14.071,72 Punkten notiert. Grund waren US-Jobdaten, die einen sich abkühlenden Arbeitsmarkt signalisierten, was wiederum die US-Notenbank zu moderateren Zinsschritten veranlassen könnte. Am Freitag dominierte dann wieder die Ungewissheit über die Lage in China das Geschehen. Dort klettern nach den Corona-Lockerungen die Infektionszahlen deutlich. Die Hoffnung auf einen moderateren Zinskurs der Fed trat in den Hintergrund.

Dax verliert 2022 rund zwölf Prozent

Damit kann der deutsche Leitindex zum Jahresausklang auch die 14000-Punkte-Marke nicht halten. Im Dezember bedeutet das ein Minus von drei Prozent, im Gesamtjahr ein Minus von zwölf Prozent. Vor allem der Ausbruch des Russland-Ukraine-Kriegs sorgte im Jahresverlauf mit seinen negativen Schockwellen für Kursverluste. Hohe Energiepreise, Inflation und Zinsanstieg bremsten den Aktienmarkt aus.

Bei den Einzelwerten stieg am Freitag die Energiekontor https://www.boerse-online.de/aktie/energiekontor-de0005313506.html -Aktie um 2,7 Prozent auf 77,20 Euro. Der Bremer Entwickler von Wind- und Solarparks verkauft eine Windenergieanlage in Niedersachsen an den dänischen Investor Difko.

In Mailand verlor Telecom Italia https://www.boerse-online.de/aktie/telecomitalia-it0003497168.html 2,5 Prozent. Die italienische Regierung möchte die Kontrolle über die Festnetzanlagen des Telefonkonzerns behalten und den Verlust von Arbeitsplätzen vermeiden, während sie "alles andere" dem Markt überlassen wolle, sagte Regierungschefin Giorgia Meloni. Sie hatte im Wahlkampf eine Verstaatlichung des Unternehmens als Teil der Pläne zur Schaffung eines Breitbandnetzes gefordert. Die italienische Regierung distanzierte sich allerdings später von den Plänen.

Öl im Minus, Gold im Plus

Die Ölpreise haben am Freitag nach anfänglichen Gewinnen erneut ins Minus gedreht. Die Sorte Brent verlor 0,4 Prozent auf 83,16 Dollar pro Barrel (159 Liter) und WTI bröckelte um 0,3 Prozent auf 78,15 Dollar pro Barrel ab. Der Goldpreis stemmte sich am Freitag zwar ins Plus von 0,2 Prozent auf 1818,48 Dollar pro Unze, steuerte aber auf den zweiten Jahresverlust in Folge zu.

(mit Material von Reuters)




Die Ölpreise haben nach anfänglichen Gewinnen erneut ins Minus gedreht.