Der DAX setzt seine Verlustserie zunächst fort, kann sich dann am Nachmittag aber leicht verbessern. Dabei stehen die Aktien von SAP, Mercedes und BASF im Fokus.
Uneinheitliche Wirtschaftszahlen aus Europa und die Erwartung weiterer Daten von jenseits des Atlantiks machen die Investoren an den Aktienmärkten nervös. Der DAX und der EuroStoxx50 verloren am Freitag erst leicht, konnten sich mit den US-Futures aber leicht ins Plus retten. Der DAX notiert am Nachmittag mit 0,2 Prozent Plus bei 15.820 Punkten. Die US-Börsen eröffnen ziemlich unbewegt.
Die Investoren taten sich offenbart schwer, die neuesten Konjunkturdaten zu interpretieren. Der Einkaufsmanagerindex für die Privatwirtschaft in der Euro-Zone - Industrie und Dienstleister zusammen - legte im April zwar um 0,7 auf 54,4 Zähler zu. Es ist das stärkste Wachstum seit Mai 2022. "Ein genauerer Blick offenbart aber, dass das Wachstum sehr ungleich verteilt ist", sagte der Chefökonom der Hamburg Commercial Bank, Cyrus de la Rubia. "Beispielsweise hat sich die Schere zwischen dem teilweise boomenden Dienstleistungssektor auf der einen Seite und dem schwächelnden Verarbeitenden Gewerbe auf der anderen Seite weiter aufgetan." Der Euro trat mit 1,0955 Dollar mehr oder weniger auf der Stelle.
Nun rücken die für Freitagnachmittag geplanten Einkaufsmanagerindizes aus den USA. Dort gehen von Refinitiv befragte Experten sowohl bei der Industrie als auch bei den Dienstleistern von Rückgängen aus.Der Softwareriese SAP konnte mit seinem Zwischenbericht dagegen nicht punkten, obwohl das Unternehmen im ersten Quartal etwas stärker gewachsen ist als erwartet. Die Titel gehörten mit einem Abschlag von 1,7 Prozent zunächst zu den schwächsten Werten im DAX. Im Laufe des Vormittags konnte SAP aber ins Plus drehen. Lesen Sie hier: SAP-Aktie rutscht nach Quartalszahlen ab - Einstiegschance?
Zudem stehen Mercedes Benz nach Eckdaten und Volkswagen nach Auslieferungszahlen im Fokus.
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DAX-Gewinner und DAX-Verlierer am Freitag: SAP, Mercedes-Benz und BASF
Am Freitagmittag befinden sich die Aktien von SAP mit plus 4,36 Prozent an der DAX-Spitze. Dahinter folgt Merck mit plus 2,56 Prozent und Fresenius mit plus 1,90 Prozent.
Auf der anderen Seite des DAX verlieren die Titel von BASF mit minus 2,31 Prozent am meisten, gefolgt von Continental mit minus 1,54 Prozent und Deutsche Post mit minus 1,44 Prozent.
Korrektur oder Atempause im DAX?
Aus Sicht von Analyst Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners ist angesichts dieser Gemengelage noch völlig offen, wohin die Reise am Aktienmarkt geht. "Niemand kann im Moment seriös sagen, ob wir uns in einer kurzen Phase des Durchatmens oder am Beginn einer Korrektur befinden", sagte der Experte. Am Dienstag hatte der Dax mit 15.916,280 Zählern noch den höchsten Stand seit Januar 2022 erreicht.
Entscheidend für die weitere Entwicklung dürfte auch der Verlauf der Berichtssaison sein. Am Freitag standen erneut die Autobauer im Fokus. Eine höhere Umsatzrendite als erwartet ließ die Anleger bei Mercedes-Benz zugreifen. Die Aktien des Autobauers gewannen zeitweise fast drei Prozent auf 70,19 Euro und standen damit an der Dax-Spitze. Der gesamte Autosektor präsentierte sich zum Wochenschluss zumindest zeitweise wieder etwas freundlicher, nachdem die rückläufige Gewinnmarge bei Tesla am Donnerstag für Enttäuschung gesorgt hatte. Der europäische Autoindex legte bis zu 1,1 Prozent zu.
(Mit Material von Reuters)