Die Anleger in Europa sind vor den am Nachmittag erwarteten US-Arbeitsmarktdaten in Deckung gegangen.
Der Dax notierte am Freitagvormittag 0,2 Prozent tiefer bei 14.405 Punkten. Sein europäisches Pendant, der Euro Stoxx 50, lag kaum verändert bei 3955 Zählern. Im Zentrum des Handelstages stünden die Arbeitsmarktdaten aus den USA, sagte Jochen Stanzl, Marktanalyst von CMC Markets. "Die Leitzinsen der Fed steigen und der robuste Jobmarkt ist der Teufel, der den Lohndruck erzeugt." Ein unerwartet robuster Arbeitsmarkt könnte die US-Notenbank (Fed) im Kampf gegen die hohe Inflation dazu veranlassen, die Zinsen länger und insgesamt stärker zu erhöhen und sie anschließend länger auf erhöhten Niveau zu belassen, erklärte Portfolio-Manager Thomas Altmann vom Vermögensberater QC Partners. Und das wäre Gift für den Aktien- und Rentenmarkt zugleich. Von Reuters befragte Experten rechnen mit einem Stellenplus von 200.000 nach einem Plus von 263.000 im November.
Am Vortag hatten Zahlen zu den in der US-Privatwirtschaft entstandenen Jobs die Anleger verunsichert und Zinsängste geschürt. Auch die Geldpolitik in der Euro-Zone hält die Märkte in Atem. Obwohl die Teuerungsrate hier im Dezember mit 9,2 Prozent stärker als erwartet zurückging, ist dies Experten zufolge nicht ausreichend, um die Zinspolitik der Europäische Notenbank (EZB) zu drehen. "Von einer echten Entspannung an der Inflationsfront kann keine Rede sein. Die EZB bleibt unter Druck, ihre Leitzinsen kräftig anzuheben", sagte Jörg Krämer, Chefvolkswirt der Commerzbank.
rtr