* BAHN/STREIK - Ungeachtet eines neuen Angebots der Deutschen Bahn hält die Lokführergewerkschaft GDL an ihrem dritten und bislang längsten Streik fest. Urlauber und Berufspendler müssten mit Verspätungen und Zugausfällen rechnen. Seit 02.00 Uhr stünden große Teile des Personenverkehrs still, teilte die Bahn auf ihrer Webseite mit. Die Deutsche Bahn hatte der GdL zuvor ein neues Angebot vorgelegt, um den bevorstehenden Streik im Personenverkehr in letzter Sekunde abzuwenden. Darin bietet die Bahn eine Corona-Prämie von bis zu 600 Euro sowie eine Laufzeit des Tarifvertrags von 36 Monaten nach zuvor 40 Monaten. Die Bahn habe damit "einen weiteren entscheidenden Schritt Richtung GdL getan", sagte Bahn-Personalvorstand Martin Seiler. Der Chef der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, lehnte das neue Tarifangebot als inakzeptabel zurück und kündigte die Fortsetzung des Streiks an. Das Angebot des Managements sei "inhaltlich nicht annehmbar", sagte er in der ARD. Die schlechte Nachricht für die Bahn-Kunden sei: "Der Streik geht weiter."
* VOLKSWAGEN - Der Autobauer hat in den USA einer Einigung über 42 Millionen Dollar im Fall von möglicherweise gefährlichen Airbags des Herstellers Takata zugestimmt. Betroffen waren 1,35 Millionen Fahrzeuge. Sieben weitere große Hersteller haben bereits in entsprechenden Verfahren Einigungen von insgesamt etwa 1,5 Milliarden Dollar erzielt.
* TESLA - Der US-Autobauer verschiebt die geplante Lieferung seines Roadster-Modells um ein Jahr auf 2023. Konzernchef Elon Musk erklärte auf Twitter, 2021 sei das Jahr der "superverrückten" Lieferketten-Probleme gewesen. "Sollte 2022 nicht ein Mega-Drama werden, wird neuer Roadster 2023 ausgeliefert." Ursprünglich sollte der Sportwagen im vergangenen Jahr auf den Markt kommen. Musk hat jedoch erklärt, der Roadster habe für den E-Autobauer eine eher niedrige Priorität.
* GOOGLE - Die Alphabet-Tochter muss sich in den USA einem Medienbericht zufolge auf ein weiteres Kartellverfahren einstellen. Das US-Justizministerium bereite eine zweite Klage vor, berichtet die Agentur Bloomberg unter Berufung auf eine mit der Angelegenheit vertraute Person. Grund sei das Geschäft mit digitaler Werbung.
* HAUPTVERSAMMLUNGEN - Der Fondsverband BVI spricht sich gegen eine Verlängerung der Corona-Regelungen für Hauptversammlungen im kommenden Jahr aus. Die Notgesetzgebung beschneide die Hauptversammlung als oberstes Kontrollorgan und Sprachrohr der Aktionäre, sagte BVI-Hauptgeschäftsführer Thomas Richter. "Das ist schlecht für die Aktionärsdemokratie." Auch 2021 hätten die meisten Unternehmen bei ihren virtuellen Hauptversammlungen nur die gesetzlichen Mindestanforderungen erfüllt.
*POLYPHOR - Das Schweizer Pharmaunternehmen will im Tausch gegen neu auszugebende Aktien die US-Firma EnBiotix übernehmen. Nach Abschluss der Transaktion, der die Aktionäre der beiden Unternehmen noch zustimmen müssen, soll die fusionierte Gesellschaft umbenannt und unter einem neuen Tickersymbol an der Schweizer Börse SIX gelistet werden. Das Unternehmen wird sich auf inhalierbare Medikamente gegen Atemwegs- und Infektionserkrankungen sowie Krebsarzneien konzentrieren. Der Verwaltungsrat von Polyphor hatte nach mehreren Forschungsrückschlägen eine strategische Neuorientierung angekündigt.
* DEUTSCHLAND/ALTERSVORSORGE - In der Pandemie hat sich jeder vierte Berufstätige stärker mit Finanzen und Geldanlage beschäftigt als zuvor. Das geht aus der diesjährigen Berufe-Studie der Lebensversicherung HDI hervor, die heute veröffentlicht wird und Reuters vorab vorliegt. Keine andere Form der Altersvorsorge steigt demnach gegenüber 2020 derart in der Gunst der Befragten wie Aktien und Fonds. Sie springen von Platz 6 im Vorjahr auf nun Platz 2 bei der Frage, in welche Form der Altersvorsorge das größte Vertrauen besteht. Nur das Eigenheim liegt unangefochten auf Platz 1.
* AFGHANISTAN - Die Taliban haben Insidern zufolge Bankenvertretern in Afghanistan versichert, dass sie ein komplett funktionierendes Finanzsystem wünschen. Der von den Islamisten eingesetzte kommissarische Chef der Zentralbank (DAB), Hadschi Mohammad Idris, habe sich in dieser Woche unter anderem mit Mitgliedern des Branchenverbandes getroffen, erfuhr die Nachrichtenagentur Reuters von vier mit dem Vorgang vertrauten Bankern. "Sie waren sehr charmant und fragten die Banken nach ihren Sorgen", sagte einer der Insider über die Taliban. Idris war vergangene Woche an die Spitze der DAB gesetzt worden. Er verfügt über keine formelle Finanzausbildung und hat keine Hochschule besucht.
* DEUTSCHLAND/WAHL - Bundeskanzlerin Angela Merkel wird laut Unions-Kanzlerkandidat Armin Laschet noch deutlicher machen, wen sie als Nachfolger im Kanzleramt will. "Sie wird noch oft genug sagen, wen sie schätzt als Nachfolger und sie hat es auch schon gesagt", sagte er in Berlin. Zugleich verteidigte er die frühere CDU-Vorsitzende gegen den Vorwurf, sie engagiere sich nicht genug für ihre Partei und seinen Sieg im Bundestagswahlkampf. Dabei dürfe man sich nicht von der Gunst des Vorgängers oder der Vorgängerin abhängig machen, sondern müsse sich den Posten selbst erkämpfen. Er sei weiter überzeugt von seinem Sieg.
* VIRUS/IMPFSTOFF - Kindermediziner rechnen mit Corona-Impfstoffen sogar für Säuglinge ab 2022. "Wir gehen fest davon aus, dass es ab kommendem Jahr Impfstoffe für alle Altersklassen geben wird, sogar zugelassen bis hin zu Neugeborenen", sagt der Münchner Pädiater Florian Hoffmann, Oberarzt an der Kinderklinik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU), den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Bereits zum Ende dieses Jahres seien Impfstoffe für Kinder unter zwölf Jahren zu erwarten.
rtr