Die Wirtschaft in Deutschland hat im zweiten Quartal zu Wachstum zurückgefunden. Allerdings fiel das Plus schwächer aus als erwartet: Im Quartalsvergleich betrug es 1,5 Prozent, im Jahresvergleich 9,2 Prozent. Experten hatten gegenüber dem ersten Quartal mit einem Zuwachs von 2,0 Prozent und gegenüber dem Vorjahresquartal mit 9,6 Prozent gerechnet. Staatliche Ausgaben sowie der private Konsum haben nach Ansicht von Christoph Swonke besonders zur Erholung beigetragen. "Die Verbraucher haben die zurückgewonnenen Freiheiten genutzt, um mehr Geld für Dienstleistungen in der Gastronomie, Hotellerie und für Freizeitaktivitäten auszugeben", so der Konjunkturanalyst der DZ Bank. Einem weiteren wirtschaftliche Aufschwung steht aus seiner Sicht nichts im Wege. Virusmutationen sowie Lieferprobleme bei Vorprodukten wie Chips oder Halbleitern blieben aber große Unsicherheitsfaktoren.
Inflation zieht an
Indes legte die Konjunktur in der Eurozone mit 2,0 Prozent im zweiten Quartal gegenüber dem ersten Jahresviertel stärker zu als erwartet. Gegenüber dem Vorjahresquartal, als wegen Covid-19 Lockdowns verhängt wurden, betrug der Zuwachs 13,7 Prozent. Damit ist die Corona-bedingte Rezession ad acta gelegt. Dennoch liegt die Wirtschaftsleistung des Währungsraums rund drei Prozent unter dem Vor-Pandemie-Niveau. Die Inflation stieg dank der Lockerung vieler Anti-Corona-Maßnahmen im Juli auf 2,2 Prozent.
In den Vereinigten Staaten erreichte das Wachstum im zweiten Quartal 6,5 Prozent gegenüber dem Vorquartal bzw. 12,2 Prozent gegenüber Vorjahr. Die US-Wirtschaft hat das Vor-Corona-Niveau inzwischen sogar übertroffen, dank Konjunkturmaßnahmen der Regierung sowie steigender Ausgaben für privaten Konsum und Dienstleistungen. Auch hier ist die Kehrseite der Medaille ein starker Preisauftrieb.