Börsencrash hin oder her. Für deutsche Chemie-Aktien wie BASF & Co läuft es schon länger nicht rund. Jetzt trifft die Branche noch eine schlechte Nachricht. Müssen Anleger die Reißleine ziehen?

Der DAX-Crash in dieser Woche hat viele deutsche Aktien durchgeschüttelt. Für eine Branche sah es aber schon davor nicht so gut ist. Unternehmen wie BASF stemmen sich gerade gegen einen Abwärtstrend, der sich jetzt aber noch verstärken könnte.

Ifo-Indikator verspricht für BASF und Co. nichts Gutes

Das Geschäftsklima in der deutschen Chemieindustrie, zu der die Aktien von BASF oder Brenntag gehören, sinkt nämlich weiter. Der vom Ifo-Institut erhobene Indikator sank im Juli auf minus 10,5 Punkte. Im Juni hatten die Münchner Wirtschaftsforscher noch einen Stand von minus 4,5 Punkten gemeldet. "Die Chemie befindet sich im Sog der allgemeinen konjunkturellen Abkühlung", sagt Expertin Anna Wolf. "Hoffnungen auf eine Wiederbelebung der Nachfrage haben sich nicht erfüllt."

Sowohl die aktuelle Lage als auch die Aussichten wurden im Juli deutlich negativer bewertet, zudem sei die Nachfrage weiter zurückgegangen und der Auftragsbestand werde niedriger eingeschätzt, hieß es vom Ifo. Als Folge würden die Unternehmen ihre Produktion weiter verringern und planten für die kommenden Monate mit deutlichen Personalkürzungen.

"Immer mehr Chemieunternehmen in Deutschland sind im internationalen Wettbewerb preislich unterlegen. Das liegt nicht nur an den Energiekosten", sagt Wolf. So verliere der Standort Deutschland immer mehr an Boden.

BASF (WKN: BASF11)

Aktien von BASF und Co jetzt fallen lassen?

Ob Anleger Aktien von BASF jetzt verkaufen sollten, lässt sich schwer beurteilen, da es durchaus Möglichkeiten für eine Trendwende gibt und einige Experten auch ein Upside-Potenzial im zweistelligen Bereich sehen, wenn sich das Unternehmen neu strukturiert. 

Ein Neu-Einstieg wäre aber in jedem Fall im Moment eine riskante Wette – obwohl die Aktie mit einem KGV von rund 12 und einer Dividendenrendite von etwa sechs Prozent nicht schlecht bewertet ist. Bevor der Abwärtstrend aber nicht nachhaltig gebrochen wird – wonach es gerade nicht aussieht - sollten Anleger Abstand halten.

Mit Material von dpa-AFX

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