Chinesische Aktien legten 2020 deutlich zu, brasilianische Titel verloren kräftig. Gut für Schwellenländer-Aktienfonds, wenn sie China hoch gewichtet hatten - so wie Fondsmanager Xavier Hovasse, der den Carmignac Emergents seit Anfang 2015 managt und chinesische Firmen mit 42 Prozent gewichtet. Auch im MSCI Emerging Markets Index ist China mit 38 Prozent prominent vertreten, Hovasse hat den Index und vergleichbare Fonds jedoch 2020 weit hinter sich gelassen.
Hovasse mag stabile Länder mit positiver Leistungsbilanz und starker Währung. Wichtiger ist für ihn aber, attraktive Aktien zu finden. "Wir investieren in profitable und finanzstarke Qualitätsaktien, die über einen konjunkturellen Zyklus hinaus stark wachsen können", sagt Hovasse. Dabei ist er wählerisch und hält im Portfolio nur 45 bis 50 Unternehmen. Dazu zählen derzeit der Autohersteller Nio, der als chinesisches Tesla gilt, und die Handelsplattform JD.com, eine Art chinesisches Amazon. Zudem möchte Hovasse den ökologischen Fußabdruck des Portfolios klein halten, er kauft selten Energie- und Rohstoffwerte. €uro am Sonntag belohnt die ansteigende Tendenz des Carmignac Emergents und stuft ihn für sein Rendite-Risiko-Verhältnis der vergangenen vier Jahre auf Note 2 hoch.
Maximale Streuung
Eine andere Strategie verfolgen der iShares MSCI ACWI ETF und der Vanguard FTSE All-World ETF, die auf Aktien aus Industrie- und Schwellenländern setzen. Sie picken keine Aktien heraus, sondern investieren in 3.000 beziehungsweise 4.000 Unternehmen - maximale Streuung lautet das Motto. Gleichwohl reüssieren die ETFs nicht in jeder Börsenlage. Vor allem weil andere globale Fonds in den vergangenen vier Jahren besser liefen, werden die zwei ETFs nur noch mit Note 3 eingestuft. Wegen der breiten Streuung eignen sich beide weiter gut als langfristiger Sparplan, der das Risiko von Enttäuschungen reduzieren dürfte.