Die Fintech-Branche wurde von der Pandemie nur kurzzeitig in der ersten Jahreshälfte 2020 beeinträchtigt. Schon im zweiten Halbjahr zogen die Investitionen wieder an. Eine von der Branchenorganisation Innovate Finance erstellte Studie ergab, dass die globalen Fintech-Investitionen im Vorjahr im Vergleich zu 2019 um 14 Prozent auf 37 Milliarden Euro anzogen. Dieser Trend setzt sich 2021 fort.
Financial Technology, kurz Fintech, bezeichnet den intelligenten Einsatz moderner Technologien auf dem Gebiet der Finanzdienstleistungen. Außer bei klassischen Bankgeschäften werden diese bei mobilen Bezahlsystemen, digitalen Währungen, Crowdfunding oder Onlineplattformen zur Kreditvermittlung eingesetzt.
Kurz gesagt geht es um die Digitalisierung des Finanzwesens, bei der vorrangig die Vorteile digitaler Dienste wie soziale Netzwerke, mobile Anwendungen, Cloud sowie Blockchain oder künstliche Intelligenz genutzt werden. Das größte Marktsegment sind Digital Payments mit sechs Billionen Euro erwartetem globalem Volumen 2021.
Unternehmen, die ganz auf Fintech spezialisiert sind, teilen sich den Markt mit Banken, die digital ausgerichtete Services anbieten und darüber hinaus digitale Bezahlmethoden und Robo-Advisor-Dienste in Konten integrieren. Zunehmend beteiligen sich auch Banken an Fintech-Firmen. Sie geraten durch die Start-ups unter Zugzwang, da diese den Finanzmarkt immer schneller erschließen und umkrempeln.
Bedarf in Emerging Markets
Die Wachstumsmöglichkeiten für Fintechs sind auch in Schwellenländern groß. Laut McKinsey könnten digitale Finanzdienstleistungen in Verbindung mit Smartphones dafür sorgen, dass dort 1,6 Milliarden Menschen ohne Bankkonto Zugang zu entsprechenden Dienstleistungen erhalten.
Für Anleger bietet dieser disruptive Sektor hohe Ertragschancen. Das zeigt ein 2015 von der UBS aufgelegtes Zertifikat auf 20 globale Fintech-Firmen, das seitdem mehr als 200 Prozent Wertzuwachs erzielt hat. Anleger können dieses Papier aktuell nicht erwerben.
Nun offeriert Vontobel ein neues Fintech-Zertifikat (ISIN: DE 000 VQ9 46X 2), das 35 Firmen weltweit aus den fünf Sektoren Zahlungen und Überweisungen, Trading und Investment, persönliche Finanzen/Steuern und Immobilien, Kryptodevisen sowie Finanzsoftware enthält, die nennenswerte Fintech-Umsätze in diesen Bereichen erzielen. Die beiden ersten Sektoren sind mit mehr als 60 Prozent gewichtet.
Regional dominieren US-Unternehmen mit 59 Prozent Anteil vor Europa, Lateinamerika und Asien. Schwellenländer haben elf Prozent Gewicht. Die größten Positionen sind MercadoLibre (Argentinien), Paypal, Interactive Brokers und Intuit (alle USA). Ein Titel darf maximal zehn Prozent Anteil haben.
Es kann stets umgeschichtet werden, das Portfolio wird aktiv verwaltet. Das kostet 1,25 Prozent Jahresgebühr. Dividenden werden reinvestiert und es gibt ein Devisenrisiko. Das Papier ist aussichtsreich, da es sich um einen Zukunftssektor handelt.