Dieser Aktienindex ist derzeit der größte Loser unter den europäischen Aktienmärkten. Die Stimmung könnte sich aber schon bald drehen und einige Aktien aus dem Index sind schon jetzt einen Blick wert. Wir erklären, warum das so ist.
In Europa gibt es momentan nur einen großen Aktienindex, der im Minus liegt. Der französische Leitindex CAC 40 hat über das Jahr einen Verlust von 1,6 Prozent verzeichnet und belegt damit den Spitzenplatz unter den Losern. Der spanische Index Ibex konnte im gleichen Zeitraum rund zehn Prozent zulegen, der DAX um die neun und der Euro-Zonen-Leitindex EURO STOXX 50 kam immerhin auf ein Plus von noch über fünf Prozent. Unterdessen liegt der CAC 40 rund zehn Prozent unter seiner im Mai erreichten Bestmarke von 8259 Punkten. Aber warum läuft es in Frankreich gerade nicht an der Börse?
Politische Unruhe in Frankreich hat Aktienmarkt tief verunsichert
Vor allem die im Juni stattgefundenen Europawahlen und dem damit verbundenen Rechtsruck in Kombination mit den ausgerufenen Neuwahlen des Präsidenten Macron haben die Börse nachhaltig verunsichert. Bis die Politik sich wieder in stabileren Fahrwassern befindet, sollte auch die Finanzwirtschaft nicht richtig Gas geben können. Dabei haben französische Unternehmen und deren Aktien viel Potenzial. Die französische Wirtschaft wächst trotz der Krisen deutlich schneller als die in Deutschland. 2023 stieg das BIP in Frankreich im Vergleich zum Vorjahr um 1,1 Prozent, während der Wert in Deutschland um 0,2 Prozent schrumpfte. Auch im laufenden Jahr soll die französische Wirtschaft erneut deutlich um 0,9 Prozent wachsen. Dazu kommt, dass viele Unternehmen einen Großteil ihrer Gewinne nicht in Frankreich erzielen und laut IWF die Weltwirtschaft 2024 um 3,2 Prozent wachsen könnte.
Das KGV der Aktien im CAC 40 mit Blick auf die erwarteten Gewinne in den nächsten zwölf Monaten liegt zudem mit einem Wert von 13 deutlich unter den Werten der letzten zehn Jahre. Anleger könnten also prinzipiell besonders günstig einsteigen.
Viel Potenzial: Von LVMH bis L’Oréal
Zu den bekanntesten Unternehmen aus dem französischen Index zählen LVMH, Sanofi und L’Oréal. Das Analysehaus Goldman Sachs zählt sie schon lange zu ihren Favoriten aus Europa. Alle Titel haben starke Marken, zahlen Dividenden und wachsen mit hohen Margen.
Dazu spielt auch eine Erholung der chinesischen Wirtschaft den Konzernen in die Karten. Obwohl die Volksrepublik eigene Gegenangebote zu den Produkten etablieren will, genießen die europäischen Waren dort noch ein gutes Standing. Und dann gibt es ja auch noch Papiere wie das von Schneider Electric, die Sie auch im Grüne Zukunft Index von BÖRSE ONLINE finden.
Der Elektrotechnik-Konzern ist einer der Top-Player im Bereich der Erneuerbaren Energien und wurde zuletzt von JPMorgan zu den bevorzugten Werten im europäischen Investitionsgütersektor gezählt. Das Unternehmen hatte im zweiten Quartal die Erwartungen des Analysehauses übertroffen und könnte das 2025 ebenfalls schaffen. In Frankreich sind Aktien also weit lebendiger, als es der Index vermuten lässt.
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