Weitere Hiobsbotschaften für die Reederei Hapag Lloyd. Weil es schon wieder Probleme bei den globalen Lieferketten gibt, bricht das Geschäft ein. Die Dividende wird dramatisch gekürzt. Sollten Anleger die Aktie jetzt über Bord werfen oder bietet sich hier eine Riesen-Chance?
"Wir sind zufriedenstellend in das laufende Geschäftsjahr gestartet", erklärte der Hapag-Lloyd-Chef Rolf Habben Jansen gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. "Aber das wirtschaftliche und politische Umfeld bleibt – insbesondere auch mit Blick auf die aktuelle Situation rund um das Rote Meer – volatil und herausfordernd." Chef Habben warnte davor, dass Hapag-Lloyd in diesem Jahr beim EBIT sogar in den Verlust steuern könnte. Zudem wird die Dividend dramatisch gekappt:
Dividendenkatastrophe bei Hapag-Lloyd
Denn für dieses Jahr will Hapag-Lloyd nur noch 9,25 Euro Dividende je Aktie zahlen. Zum Vergleich: Für 2022 hatte das Unternehmen noch 63 Euro Dividende je Aktie bezahlt. Damit crasht die Hapag-Lloyd Dividende jetzt um 85 Prozent. Beim aktuellen Kurs von etwa 132 Euro bedeutet die Ausschüttung aber immer noch eine Dividendenrendite von rund 7,0 Prozent. Das ist auch kein schlechter Wert, aber sicherlich eine andere Hausnummer als noch vor Jahresfrist.
Dabei ging der Umsatz der Reederei von 36,4 Milliarden Dollar auf 19,39 Milliarden Dollar um 47Prozent zurück. Und das EBIT fiel von 18,47 Milliarden Dollar auf 2,74 Milliarden Dollar - Ein Rückgang um 85 Prozent. Allerdings gab es 2023 dennoch das drittbeste Ergebnis der Unternehmens-Geschichte, wie Hapag-Lloyd betont.
Doch was bedeutet das nun für die Hapag-Lloyd-Aktie?
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Seit dem Hoch aus dem Mai 2022 bei etwa 470 Euro hat die Hapag-Lloyd-Aktie um rund 80 Prozent korrigiert und befindet sich aktuell noch 71 Prozent unter dem Rekordhoch. Damals hatte es aber aufgrund der Corona-Pandemie eine einzigartige Lage bei den Frachtraten gegeben.
Seitdem geht es aber eher immer weiter bergab. Zudem hat die Hapag-Lloyd-Aktie den Stoppkurs von BÖRSE ONLINE bei 230 Euro schon vor einiger Zeit gerissen und wir raten aktuell nur zum Halten. Zunächst muss sich das Geschäft mal wieder einpendeln und die Aktie muss einen vernünftigen Boden und dann einen neuen Aufwärtstrend bilden.
Auch bei Bloomberg rät kein einziger Analyst zum Kauf. Vier raten zum Halten, 10 zum Verkaufen. Zuletzt sagte JP Morgan "Underweight" und Kursziel 70 Euro.
Allerdings könnte sich das Blatt auch wieder wenden, wenn Hapag-Lloyd die heute angekündigten Kosteneinsparungen auf der Beschaffungsseite und im Servide-Netzwerk senkt. Man wolle vor allem die Stückkosten senken, um profitabel zu bleiben, so das Unternehmen.
Aktuell ist der Dividenden-Traum bei der Reederei also erstmal vorbei und Anleger sollten vorsichtig sein. Für die Zukunft kann man sich die Aktie von Hapag-Lloyd aber auf die Beobachten-Liste setzen.
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