Die Aktie von Evotec schraubte sich im frühen Handel zeitweise um acht Prozent nach oben. Zwar konnte die Aktie dieses Niveau nicht halten. Ist dies dennoch der Beginn einer nachhaltigen Trendwende?
Der deutsche Biotechnologiekonzern Evotec legte heute Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr vor und deutete eine Neuausrichtung des Konzerns an. Demnach legte der Umsatz 2024 um zwei Prozent auf 797 Millionen Euro zu. Wachstumstreiber war Just Evotec Biologics mit einem Umsatzplus von 71 Prozent auf 185,6 Millionen Euro. Dies resultierte vor allem aus Auftragsentwicklung und -fertigung sowie aus Technologiepartnerschaften. So kooperierte Evotec unter anderem mit Bristol Myers Squibb im Bereich Neurowissenschaften und gezieltem Proteinabbau. Gemeinsam mit Novo Nordisk forscht Evotec im Bereich Zelltherapien. In Kooperation mit Pfizer will Evotec Therapien gegen Stoffwechsel- und Infektionskrankheiten entwickeln und mit dem Generikahersteller Sandoz wird an der Erforschung von Biosimilars geforscht. Entsprechend vereinbarte Meilensteinzahlungen zählen zu den primären Umsatzquellen von Evotec.
Neuausrichtung geplant
Ende vergangenen Jahres geriet der Biotechkonzern ins Visier von Halozyme. Das US-Unternehmen zog jedoch das inoffizielle Übernahmeangebot wenige Tage später wieder zurück, nachdem sich das Management von Evotec nicht gesprächsbereit zeigte. Es ist jedoch nicht auszuschließen, dass Halozyme oder andere (Private Equity) Unternehmen nicht einen erneuten Versuch starten. Aktuell wird der Konzern gerade einmal mit rund einer Milliarde Euro bewertet.
Das Management geht nun jedoch in die Offensive und plant eine Neuausrichtung des Konzerns. Dabei soll das Projektportfolio um rund 30 Prozent gestrafft und damit Kosten gespart werden. Zudem ist der Ausstieg aus Beteiligungen geplant. Evotec ist unter anderem an der Münchener auf die Entwicklung von Antikörper-Konjuganten spezialisierten Tubulis GmbH und an einigen Biotechnologie-Startups beteiligt. Der Fokus liegt künftig auf hochwertige Dienstleistungen und ausgewählte Therapiegebiete sowie die interne Forschung zur Entwicklung neuer (KI-) Technologien, um die Entwicklung neuer Therapien effizienter und zielgerichteter zu gestalten.
Wie geht es weiter?
Die guten Zahlen aus dem Bereich Just – Evotec Biologics stimmten das Management optimistisch, im laufenden Geschäftsjahr einen Umsatz von 840 bis 880 Millionen Euro zu erzielen. Einsparungen bei den Kosten für Forschung und Entwicklung sollen dafür sorgen, dass das Ebitda auf 30 bis 50 Millionen zulegt. 2024 lag es noch bei 22,6 Millionen Euro. 2028 wird eine Gewinnmarge von über 20 Prozent angepeilt.
Langfristig befindet sich die Evotec-Aktie in einem Abwärtstrend. Im Bereich von 5 Euro hat das Papier zunächst einen Boden gebildet. Der kurzfristige MACD- und RSI-Indikator sind aufwärtsgerichtet. Die nächste Hürde liegt bei 6,70 Euro. Gelingt der Ausbruch über diese Marke eröffnet sich weiteren Aufwärtspotenzial bis 10,60 Euro. Halozyme plante, für Evotec 11 Euro pro Aktie zahlen!
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