Wie angekündigt erhöht die US-Notenbank Fed die Zinsen in den USA um 0,75 Prozentpunkte in die Spanne von 3,0 bis 3,25 Prozent. Eine Überraschung blieb damit aus. In einer ersten Reaktion zeigen sich die Märkte dennoch schockiert und sinken auf breiter Front.
Die Fed erhöht ihre Zinsen zum dritten Mal in Folge ungewöhnlich hoch um 75 Basispunkte. Dies war vom Markt bereits so erwartet worden. Die Zinsspanne in den USA liegt damit nun zwischen 3,00 und 3,25 Prozent.
Obwohl diese hohe Zinserhöhung erwartet war, reagierten die Märkte zuerst geschockt.
So reagieren die Märkte
Der DAX hatte sich nach dem Schock der Teilmobilmachung in Russland am Morgen erstaunlich gut erholt. Notierte er am Morgen noch rund ein Prozent im Minus, so kämpfte er sich bis um 18 Uhr auf ein Prozent Plus. Fast alle Anlageklassen zeigten sich zudem heute freundlich. Einzig der Euro verlor gegenüber dem Dollar abermals.
Nach der Zinsentscheidung bewegt sich der DAX nur noch ganz knapp über der Nulllinie. Die Zinsentscheidung der Fed drückte den Markt dann doch wieder stärker, obwohl eine Erhöhung in diesem Ausmaß erwartet worden war.
Die NASDAQ notierte im Tagesverlauf erst rund ein Prozent im Plus, fiel nach der Bekanntmachung der Fed aber deutlich ins Minus. Technologie-Aktien werden durch höhere Zinsen stärker in Mitleidenschaft gezogen.
Gold hatte sich tagsüber noch gut gehalten, fiel nach der Fed-Entscheidung aber ebenfalls um fast ein Prozent. Das unverzinsliche Gold kann sich gegen verzinste Papiere schlechter behaupten.
Der Dollarkurs gegenüber dem Euro notierte den Tag über mit rund ein Prozent deutlich im Minus. Nach der starken Zinserhöhung der US-Notenbank drückte es den Euro weiter in die Tiefe. Für einen Euro bekommt man aktuell fast nur noch 98 US-Dollar Cents.
Allerdings muss man diese ersten Reaktionen locker betrachten. In der Vergangenheit schwankten die Märkte nach Zins-Entscheidungen kräftig. Die erste Reaktion war oft nicht ausschlaggebend und zu US-Handelsschluss konnte es schon wieder ganz anders aussehen.
Vermutlich setzen manche Investoren doch auf eine ungewöhnliche Entscheidung der Notenbank. Fällt diese aus, so müssen sich Anleger neu positionieren.
Außerdem ist nicht nur diese Zins-Entscheidung wichtig, sondern auch, was Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz noch zu berichten hat. Hier kann er nämlich einen Ausblick auf die Zukunft geben und seine Entscheidung begründen.
Worauf Anleger dabei achten sollten, haben wir hier erklärt.
Der Ausblick der Fed
In ihrem Zinsausblick sagte die Fed, dass die Inflation hartnäckig sei und sie die Zinsen bis zum Jahresende im Mittel auf 4,4 Prozent anheben wolle. Weil die Fed aber auch für 2023 höhere Leitzinsen erwartet, reagierten die Märkte verschnupft. Bislang waren sie davon ausgegangen, die Fed könne ab Mitte nächsten Jahres die Zinsen bereits wieder senken. Dieser Erwartung nahm Jerome Powell aber den Wind aus den Segeln.
Anleger müssen sich nun wohl für längere Zeit auf höhere Zinsen einstellen, was die Wirtschaft belasten könnte, die Inflation aber bekämpfen sollte.