"In Zeiten wie diesen haben Anleger einen umso größeren Bedarf an ratierlichen und regelmäßigen Ausschüttungen", sagt Jan Ehrhardt, der Manager des DJE - Zins & Dividende Mischfonds (ISIN: LU0553164731). Gemeint ist dabei die Niedrigzinsphase, die Anleiheanleger schon eine ganze Zeit lang quält und auch noch länger andauern dürfte. Wo Zinserträge als regelmäßige Einkünfte fehlen, sind Dividenden gefragt. Daher freut sich Ehrhardt, "auch in diesem Jahr verlässliche Erträge liefern zu können". Am 18. Dezember hat sein Fonds je Anteil 2,32 Euro ausgeschüttet, was einer Ausschüttungsrendite von 1,5 Prozent entspricht.
Die Anleger freuen sich neben den regelmäßigen Einkünften allerdings auch über Kurszuwächse. Hier werden sie von Mischfonds in der Regel nicht gerade verwöhnt, eine Ertragsmaximierung steht meist nicht im Vordergrund, eher ein steter Verlauf. So verfolgt auch der DJE - Zins & Dividende eine Absolute-Return-Strategie, "mit dem Ziel, Verluste weitestgehend zu vermeiden", erklärt Ehrhardt. Der frei von Benchmark-Vorgaben agierende Fonds versucht, "durch differenzierte Gewichtung der Anlageklassen Anleihen einerseits und dividenden- und substanzstarke Aktien andererseits regelmäßige Zinseinkünfte zu generieren sowie auch eine möglichst nachhaltige positive Wertentwicklung bei geringer Volatilität zu erzielen".
Im Klartext bedeutet das einen Wertzuwachs seit Auflegung im Februar 2011 von rund 70 Prozent (per 30.11.2020) und in den ersten elf Monaten des Corona-gebeutelten 2020 immerhin vier Prozent. Insbesondere in der schwierigen Phase von Mitte Februar bis Mitte März hätte sein Fonds deutlich weniger eingebüßt als die meisten Konkurrenzprodukte: "Unser Maximum Drawdown war mit 12,49 Prozent relativ klein", berichtet Ehrhardt, die temporären DAX-Verluste seien mehr als dreimal so hoch ausgefallen und die Nerven der DJE-Kunden somit deutlich weniger belastet worden. Die Volatilität als Maß des Anlagerisikos liegt bei niedrigen 7,9 Prozent. Unter dem Strich gibt das von Börse online FondsNote 1, was bestätigt wird durch ein 5-Sterne-Rating von Morningstar und die Bestnote "sehr gut" (A) von Scope Analysis.
Fokus auf Verlustvermeidung
Die Anlagestrategie des Fonds sieht vor, zur Verringerung des Risikos von Kapitalschwankungen mindestens 50 Prozent des Fondsvermögens dauerhaft in Anleihen anzulegen, wobei das Aktienengagement zwischen mindestens 25 und maximal 50 Prozent liegt. Bei der Aktienauswahl achtet das Fondsmanagement wiederum "auf stabile Dividendenzahlungen und darüber hinaus auf eine anlegerfreundliche Unternehmenspolitik mit Kapitalrückgaben ("Total Shareholder Return") und Aktienrückkäufen", wie Ehrhardt weiter ausführt. Ein flexibler Investmentansatz soll hierbei eine schnelle Anpassung an die sich stetig verändernden Marktgegebenheiten ermöglichen. Als weiterer Sicherheitsfaktor werden Währungsrisiken je nach Marktlage abgesichert.
Die Investments auf der Anleihenseite basieren auf hausinternem Research, was hilft, "selektiv aus allen Segmenten des Anleihenmarktes die aussichtsreichsten Anlageideen herauszufiltern". Im Fokus stehen Schuldtitel von öffentlichen Emittenten und Unternehmen mit guter bis sehr guter Bonität. Zurzeit sind Anleihen mit knapp 50 Prozent gewichtet, mit einem durchschnittlichen Rating von BBB+, einer Duration von drei Jahren und einer Rendite von 3,2 Prozent.
Die Aktienseite wiederum ist mit ebenfalls knapp 50 Prozent - die Cashquote liegt bei nur 0,7 Prozent - verhältnismäßig hoch gewichtet. Für Jan Ehrhardt ist das "der effektivste Hebel" des Fondsmanagements. Im Frühjahr war er nur zu etwa 25 Prozent in Aktien investiert - "so wenig, wie noch nie" - aber mit der Morgenluft an den Börsen hat er die Absicherungen aufgelöst und wieder Gas gegeben, was er bis heute beibehält.
Die dreidimensionale FMM-Methode
Die Aktienauswahl aller DJE-Fonds beruht seit eh und je auf der dreidimensionalen FMM-Methode (fundamental, monetär, markttechnisch), die Jans Vater und DJE-Gründer Jens Ehrhardt 1974 eingeführt und seither fortlaufend weiterentwickelt hat. "Ausgangspunkt ist eine tiefschürfende Top-down-Analyse, die das Strategieteam allmonatlich aktualisiert", erklärt Jan. "Sie hilft, Investmentquoten, Länder, Makroansichten und Sektoren zu gewichten, und legt nahe, welche Sektoren über- oder untergewichtet werden sollten." Einfluss haben auch monetäre Indikatoren wie die Zinssätze, das Verhalten der Zentralbanken und die Geldversorgung in verschiedenen Ländern - also die Liquidität und der Verlauf der Geldströme rund um den Globus. "Die eigentliche Titelauswahl ist dann nur der letzte Schritt."
Zurzeit stehen Unternehmen wie Blackrock, Roche, Hannover Rück oder Novo Nordisk in der Gunst des Fondsmanagers ganz oben. Die bevorzugten Branchen sind defensive Qualitätssektoren wie das Gesundheitswesen und Nahrungsmittel/Getränke oder auch Chemie, Rohstoffe und Bauwerte, "die bei Konjunkturbesserung zulegen", so Ehrhardt. Beliebt sind auch Technologie- und Wachstumstitel, "die von Megatrends wie Digitalisierung, Infrastruktur, E-Commerce sowie nachhaltiger Energiegewinnung und Mobilität profitieren". So finden sich im Portfolio auch einige "grüne Aktien" von Windparkbetreibern und Turbinenherstellern. Regional liegen die größten Positionen in den USA, Deutschland und China.
DJE-Dividendenstrategie
Ganz allgemein mag Jan Ehrhardt nachhaltig agierende Firmen, deren Ausschüttungen durch den freien Cashflow gedeckt sind, die aber nur 40 bis 60 Prozent auskehren. Das sichere Stabilität bei temporären Gewinneinbrüchen. Überdies hätten langfristige Untersuchungen internationaler Aktienmärkte gezeigt, dass nur etwas mehr als die Hälfte der Gewinne durch Kurssteigerungen zu Stande kommen und die andere Hälfte auf Dividendeneffekte zurückzuführen sei.
Die aktuelle Dividendenrendite des aus rund 70 Titeln bestehenden Aktienportfolios liegt bei 2,6 Prozent, was durch eine durchschnittliche freie Cash-Flow-Rendite von über fünf Prozent mehr als gedeckt sei. Aufgrund guter Gewinnperspektiven sieht Ehrhardt junior zudem Spielraum für zukünftige Dividendenerhöhungen, was sich mit den aktuellen Markteinschätzungen von Ehrhardt senior deckt. Jens Ehrhardt rechnet 2021 mit einer positiven Konjunktur- und Börsenentwicklung in Folge fiskalpolitischer Stimulierungen. Insbesondere sieht er Chancen für Europa und für Value-Titel, die vor einem Comeback stehen könnten.
In Europa sei nach zwei Jahrzehnten schwacher Wirtschaftsleistung eine Trendwende erkennbar. So sollten die Niedrigstzinsen die europäische Konjunktur 2021 ebenso stimulieren wie die für Europa extrem hohen Budgetdefizite. Desgleichen dürften unterbewertete Value-Aktien von einer allgemeinen Wirtschaftsbesserung profitieren - mit erheblichem Nachholpotenzial. Allerdings sei nicht davon auszugehen, dass sämtliche Value-Sektoren eine gute Wertentwicklung erzielen werden. "Vorsichtig sollte man meines Erachtens bezüglich des Bankensektors sein, denn die Zinsen werden kaum stark steigen, solange die Zentralbanken gegensteuern", betont Jens Ehrhardt, fügt allerdings noch an, dass sich sein Haus nicht auf Value oder Growth festlege, sondern die Anlageentscheidungen ausschließlich auf fundamentaler Basis erfolgten.
Technische Daten
Der DJE - Zins & Dividende PA Fonds (ISIN: LU0553164731) wurde am 10.02.2011 aufgelegt und verwaltet ein Vermögen in Höhe von 2,19 Milliarden EUR (per 30.11.2020). Der Note-1-Fonds wird mit einem maximalen Ausgabeaufschlag von 4,0 Prozent angeboten, die laufenden jährlichen Kosten liegen bei 1,73 Prozent, zusätzlich wird ein Erfolgshonorar von bis zu 10 Prozent auf den über 4,0 Prozent hinausgehenden Wertzuwachs des Anteilwerts erhoben. Die anfallenden ordentlichen Erträge des Fonds werden regelmäßig ausgeschüttet.
Die Wertentwicklung des DJE - Zins & Dividende PA Fonds in den vergangenen 5 Jahren; Quelle: DJE Kapital AG