Die Gründer des Generikaherstellers Hexal, den sie 2005 an den Pharmariesen Novartis verkauften, sind durch ihre Branchenkenntnis und geschickte Investments zu einer der reichsten Familien hierzulande aufgestiegen. Formycon hat bei seinem am weitesten fortgeschrittenen Wirkstoff einen Zulassungsantrag bei der US-Gesundheitsbehörde FDA eingereicht. Ein Entscheid soll im zweiten Halbjahr erfolgen. In Großbritannien könnte der Wirkstoff, der in klinischen Tests gezeigt hat, dass er mit dem Blockbuster Lucentis der Roche-Tochter Genentech wirkungsgleich ist, früher zugelassen werden. Die britische Gesundheitsbehörde erstellt jährlich eine Liste mit erstattungsfähigen Präparaten und hat Interesse an einer Alternative zu Genentechs Originalpräparat zur Behandlung der Makuladegeneration. Zulassungen in Großbritannien und den USA würde Formycon kräftigen Auftrieb bringen.
Der Hersteller von Video-Überwachungssystemen Mobotix im rheinland-pfälzischen Winnweiler kann die Qualität seiner Produkte bisher nicht in ordentliche Zuwachsraten ummünzen. Die Aktie notiert in Reichweite historischer Tiefstkurse. Großaktionär Konica Minolta mit einem Anteil von 65,5 Prozent zahlte bei seinem Einstieg 2016 vermutlich das Dreifache. Die tiefen Kurse und der Handlungsbedarf der Japaner seien eine spannende Konstellation, hören wir aus vertrauten Kreisen. Künftig will Mobotix vor allem die Plattform vermarkten, an die alle Systeme angeschlossen werden. Dafür muss die Organisation noch stärker auf Vertrieb ausgerichtet werden. Soeben haben Mobotix und Minolta Konica ihre Partnerschaft in den USA ausgebaut. Den möglichen Erfolg der aktuellen Initiative werden die Japaner kaum mit den übrigen Aktionären teilen wollen. Die Aktie ist eine Spekulation auf ein Abfindungsangebot des Großaktionärs. la/kds