Börsianer haben die Aktie des Maschinen- und Anlagenbauers Gea Group in den vergangenen Wochen wiederentdeckt. Neue Kursfantasie geweckt hat der nahezu abgeschlossene Verkauf der margenschwachen Wärmetauschersparte für 1,3 Milliarden Euro. Damit hat sich das Risikoprofil deutlich verbessert. Mehr als 75 Prozent der künftigen Erlöse erzielt Gea mit der weniger zyklischen Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie. Die Profitabilität weiter verbessern sollen zudem gezielte Zukäufe von Unternehmen, die auf ein jährliches Umsatzvolumen von bis 100 Millionen Euro kommen und hohe Markteintrittsbarrieren bei ihren Technologien mitbringen. Neuen Treibstoff könnte dem Kurs eine Investorenveranstaltung am 10. Juli liefern, auf der der Vorstand langfristige Geschäftsstrategien bis 2020 präsentieren wird. Angesichts des hohen Cashflows könnte für Aktionäre eine Sonderdividende herausspringen. SRI
Semperit: Mit Gummi weiter auf Expansionskurs
Kautschuk und Kunststoff sind die Basis für die Produkte von Semperit. Damit verdient die in die beiden Geschäftsfelder Industrie und Medizin gegliederte österreichische Firma prächtig. Dank hoher Kapazitätsauslastung und günstiger Rohstoffpreise legte die operative Marge im ersten Quartal um 19 Prozent wieder deutlich zu - und das trotz weiterhin hoher Investitionen. Allein 50 Millionen Euro steckt die praktisch schuldenfreie Firma in den nächsten zwei Jahren in den Aufbau einer neuen Produktionsstätte in Malaysia, in der medizinische Handschuhe und Schutzhandschuhe hergestellt werden. Im selben Zeitraum strebt Semperit ein zweistelliges Umsatzwachstum und eine operative Marge in der Bandbreite von acht bis elf Prozent an. Mit diesen Wachstumsperspektiven hat die Aktie Spielraum für weitere Höhenflüge. Wir ziehen den Stopp- und Zielkurs für unsere Dauerempfehlung nach. SRI
Hornbach Vz.: Frühlingswetter lässt die Kassen klingeln
Deutschland ist vom Heimwerkerfieber infiziert. Das zeigen die Zahlen von Hornbach. Vor allem die starke Entwicklung hierzulande bescherte der Holding im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2014/15 Rekordzahlen. Der größte Konzernbereich, Baumärkte, steigerte den Umsatz flächenbereinigt um mehr als 16 Prozent auf knapp eine Milliarde Euro. Beim operativen Ergebnis legte die Gruppe um 70 Prozent zu. Ein Grund für den Sprung ist das schwache Vorjahresquartal. Während der zähe Winter das Geschäft Anfang 2013 bremste, trieb der milde Frühling die Kunden 2014 regelrecht in die Baumärkte. Zwar dürfte das Wachstum im weiteren Verlauf nachlassen. Dennoch klingt die Prognose für 2014/15 - das Management erwartet ein Umsatzplus im mittleren einstelligen Prozentbereich - konservativ. Da Hornbach zudem günstig bewertet ist, dürfte die Aufwärtsfahrt der SDAX-Aktie weitergehen. WH
Nike: WM-Werbeschlacht macht sich bezahlt
Brasilien steht im Viertelfinale der Fußball-WM und löste damit nicht nur an der Copacabana Jubelstürme aus. Auch Nike kann sich freuen. Der US-Sportartikelkonzern ist Ausrüster der Gastgebermannschaft. Vor dem Turnier hatte der Branchenprimus den Werbeetat kräftig aufgestockt, um dem Erzrivalen Adidas in dessen Bastion Fußball den Rang abzulaufen. Zwar hinterlassen die Kosten Spuren im Quartalsbericht, doch die Strategie geht scheinbar auf: Während Adidas währungsbereinigt zuletzt stagnierende Umsätze verbuchte, meldete Nike für März bis Mai 2014 ein Wachstum von 13 Prozent. Vor allem in Westeuropa brummt das Geschäft, weshalb das Management fürs laufende Quartal ein Umsatzwachstum im unteren zweistelligen Prozentbereich vorhersagt. Nach dem überzeugenden Zwischenbericht spricht alles dafür, dass Nike im Duell mit Adidas auch an der Börse in Führung bleibt. WH
Borussia Dortmund: Kapitalerhöhung zum Schnäppchenpreis
Nur drei Wochen nachdem Borussia Dortmund Verhandlungen mit potenziellen Investoren einräumte, konnte das Management bereits Vollzug melden: Evonik beteiligt sich mit gut neun Prozent an Deutschlands einzigem börsennotierten Fußballklub. Gleichzeitig bleibt der Spezialchemiekonzern den Schwarz-Gelben bis 2025 als Hauptsponsor treu. Mit diesem Deal kommen die Dortmunder wieder ein Stück näher an den Erzrivalen Bayern München heran - allein die Kapitalerhöhung spült brutto 26,7 Millionen Euro in die Klubkasse. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke möchte nachlegen und führt Gespräche mit weiteren Interessenten. Da Evonik die neuen Aktien zu je 4,37 Euro und damit mit einem Abschlag auf den Börsenkurs bekam, gab der SDAX-Neuling zunächst nach, um dann wieder nach oben zu drehen. Aus gutem Grund: Trotz sportlicher und finanzieller Topform ist der Klub krass unterbewertet. WH
M&G Global Dividend Fund: Heilmittel für den Zinsfrust
Schlechte Zeiten für Sparer: So bald werden weder Mario Draghi von der Europäischen Zentralbank noch Janet Yellen von der US-Notenbank an der Zinsschraube drehen. Doch Anleger können den Minizinsen entkommen, nämlich mit Aktien, die zusätzlich zu Kursgewinnen schöne Dividenden abwerfen. Stuart Rhodes kauft für den M & G Global Dividend Fund am liebsten Werte, die nicht nur üppige, sondern kontinuierlich steigende Gewinne ausschütten - ein Merkmal echter Qualitätsfirmen. Seine Auswahl an Dividendenklassikern wie dem Pharmakonzern Novartis oder dem Tabakhersteller British American Tobacco ergänzt er durch wachstumsstarke Firmen, etwa aus dem Technologiesektor. Auch zyklische Werte wie der Chemiekonzern Methanex zählen zu den etwa 50 Positionen. Auf Sicht von fünf Jahren schaffte Rhodes ein Plus von etwa 130 Prozent. Dividendenfans liegen mit seinem Fonds richtig. KK