Der Softwarekonzern Microsoft will den 69-Milliarden-Deal unbedingt abschließen. Nun gibt es eine Vereinbarung mit Nintendo. Nur einer lässt nach wie vor nicht mit sich reden. Von Simon Ax
Nach wie vor ist unklar, ob der größte Deal in der Unternehmensgeschichte von Microsoft und einer der 30 größten überhaupt, zustande kommen wird. Wie Bloomberg berichtet, gibt es jetzt eine Vereinbarung zwischen Microsoft und dem Videospiel- und Konsolenhersteller Nintendo.
Microsoft und Nintendo arbeiten zusammen
Konkret geht es darum, dass zukünftige Spiele der Call-of-Duty-Reihe von Activision Blizzard, im Falle einer Übernahme durch Microsoft, auch auf Konsolen von Nintendo verfügbar sein werden. Der in Tokio ansässige Analyst Serkan Toto vermutet hinter der Einigung ein strategisches Vorgehen seitens Microsofts, um die Aufsichtsbehörden zu beruhigen, die sich in die Übernahme eingeschalten hatten. Das Timing spiele hier eine große Rolle - am heutigen Mittwoch noch, wird es ein Treffen zwischen Führungskräften von Microsoft und der Vorsitzenden der Federal Trade Commission, Lina Khan geben, welches den Deal besiegeln soll.
Einschätzung zu den Gaming-Aktien
Auch mit Valve, zu der die Gaming-Plattform Steam gehört, soll es eine Vereinbarung geben, die vorsieht, dass zukünftige Call-of-Duty-Titel zur selben Zeit auf der Xbox-Konsole von Microsoft, wie auf Steam, erscheinen werden. Sony dagegen läuft weiterhin Sturm gegen die Übernahme von Activision-Blizzard, welche Microsoft zum drittgrößten Spieleentwickler der Welt machen würde. Die Einigung zwischen Nintendo und Microsoft setzt den Konkurrenten Sony unter Druck. „Abgesehen von den Einwänden von Sony, erhalte Microsoft viel Zuspruch aus der Gaming-Branche“ äußerte sich Xbox-Chef Phil Spencer. Sony fürchtet, dass Microsoft die für die Branche wichtige Call-of-Duty-Reihe und möglicherweise andere Titel nur noch exklusiv für die Xbox-Konsole anbieten könnte. Einen Zehnjahres-Deal, ähnlich wie bei Nintendo hatte der japanische Konzern ausgeschlagen.
Die Aktie von Microsoft notiert heute 0,2 Prozent höher, Nintendo-Aktien steigen um 0,8 Prozent. Sony-Aktien fallen um 0,7 Prozent.