Von Trumps Infrastrukturoffensive dürften US-Bauwerte wie Vulcan Materials, Aecom oder Granite Construction profitieren, die Titel stiegen in den vergangenen Tagen schon kräftig. Aber auch europäische Werte sind gesucht. Die Aktie des französischen Konzerns Bouygues legte in den vergangenen Tagen deutlich zu. In den USA erwirtschaftet die Bausparte des französischen Unternehmens rund 21 Prozent des Auslandsgeschäfts. Auch der Bauzulieferer Sika rechnet sich Chancen auf eine kräftige Belebung des Geschäfts aus. Das Schweizer Unternehmen betreibt in den Vereinigten Staaten 21 Firmen, die bislang zusammen pro Jahr rund eine Milliarde Euro Umsatz erzielen.
Hoffnungen, bei der Auftragsvergabe berücksichtigt zu werden - nicht zuletzt wenn Trump die umstrittene Mauer an der 3000 Kilometer langen Grenze zu Mexiko tatsächlich hochziehen lässt -, macht sich auch Bernd Scheifele, Chef von HeidelbergCement. Tochtergesellschaften des DAX-Konzerns produzieren in Arizona und Texas. Durch die Übernahme von Italcementi hat HeidelbergCement zudem seine Präsenz im Nordosten der USA verstärkt.
Know-how gefragt
Kursfantasien für die im ETF Stoxx Europe 600 Construction & Materials enthaltenen Bautitel entzünden sich jedoch nicht nur am erwarteten Bauboom jenseits des Atlantiks, selbst im europäischen Heimatmarkt verbessern sich die Aussichten, dass die Regierungen trotz hoher Staatsschulden mehr Geld für Infrastruktur in die Hand nehmen.
Produkte und Know-how global agierender Unternehmen wie Hochtief sind vor allem aber gefragt, um die Herausforderungen der rasant voranschreitenden Urbanisierung in den Schwellenländern zu bewältigen. Studien zufolge wächst dort die Zahl der Stadtbewohner pro Jahr um rund 66 Millionen Menschen.