Zweites Einkommen leicht gemacht: Viele Unternehmen schütten einen Teil ihres Jahresgewinns als Dividende aus Börsianer können sich schon mit wenigen Aktien ein monatliches Extra sichern – wir zeigen Ihnen, wie Sie mit einer simplen Strategie jeden Monat Dividende erhalten.
Das Ziel: mehr als fünf Prozent Dividendenrendite. Jeden Monat soll über die Ausschüttungen mindestens zweimal Geld auf dem Konto eingehen. Für eine Modellrechnung hat die Redaktion 100.000 Euro Gleichgewichtet über zehn internationale Aktien aus verschiedenen Branchen verteilt.
Die größten Beträge werden bei unserem Depot in der ersten Jahreshälfte ausgeschüttet. Das liegt daran, dass deutsche Unternehmen ihre Dividende auf einen Schlag im Frühjahr zahlen. Amerikaner verteilen ihre Dividende dagegen meist auf vier Quartale. Im europäischen Ausland sind auch zwei Zahlungen beliebt. Im Zweifelsfall ist es schöner, das Geld früh zu bekommen. Allerdings steigt dann die Verlockung, alles sofort auszugeben. Eine Streckung über das Gesamtjahr passt sich besser an die Bedürfnisse des Alltags an.
Mit dieser Strategie schon im September starten und jeden Monat Dividende erhalten
Unsere Sammelaktion beginnt im September: Drei Dividenden stehen auf dem Kalenderblatt.
Beliebt sind Aktien von Konsumgüterherstellern. Da deren Produkte für den Alltag gebraucht werden, läuft das Geschäft auch in wirtschaftlich schlechten Zeiten – hier kommt Unilever ins Spiel.
Techwerte gehören nicht zu den klassischen Dividendenwerten. Dort wird Geld lieber in das operative Geschäft investiert. Bei den hochprofitablen Techriesen haben extreme Kurssteigerungen die Dividedenrendite geschrumpft. Eine Ausnahme ist IBM. Der Techpionier hat viele Trends verschlafen, holt jetzt aber auf. Statt wie früher auf Hardware liegt der Schwerpunkt des Geschäfts jetzt auf Software und Service. Im September fließt eine Quartalsdividende von 1,67 Dollar je Aktie. Das entspricht hochgerechnet auf das Gesamtjahr einer Dividendenrendite von knapp dreieinhalb Prozent.
25 Jahre geliefert: Ungewöhnlich hoch für die Verhältnisse des Konzerns ist die Dividendenrendite bei UPS. Mit fünf Prozent liegt der Logistikriese mehr als einem Prozentpunkt über seinem langjährigen Schnitt. Grund ist die jüngste Kursschwäche der Aktie. UPS-Chefin Carol Tomé steuert gegen, unter anderem durch Kostensenkungen. Als Quartalsdividende hat UPS 1,63 Dollar je Aktie angekündigt. Seit Börsengang 1999 hat der Konzern seine Ausschüttung stets mindestens konstant gehalten.
Zwei Zahltermine gibt es im Oktober. Ein Comeback erlebt der Tabakkonzern Philip Morris International (PMI). Der vor allem durch den Marlboro-Cowboy bekannte Konzern setzt auf weniger schädliche Alternativen zur Zigarette. Die Dividende hat der Konzern seit Börsengang 2008 durchgehend angehoben. Da die Kosten relativ gering sind, kann sich die Tabakbranche hohe Ausschüttungsquoten leisten. Bei PMI waren es im vergangenen Jahr 85 Prozent.
Der Ölpreis hat seit den Spitzen des Jahres 2022 rund ein Drittel an Wert verloren. Das aktuelle Niveau ist im historischen Vergleich noch immer hoch. Dank hoher Gewinne kann Totalenergies große Summen verteilen: 7,5 Milliarden Dollar steckten die Franzosen im vergangenen Jahr in Dividenden, neun Milliarden in Aktienrückkäufe, knapp 17 Milliarden in Investitionen. Die Quartalsdividende von Totalenergies steht aktuell bei 79 Cent je Aktie. Es bleibt Raum für weitere Anhebungen.
Auch im November kassieren wir zwei Quartalsdividenden. Der US-Biotechkonzern Abbvie verfügt mit dem Medikament Humira gegen Autoimmunkrankheiten über eines der erfolgreichsten Produte der Pharmawelt. Die Ausschüttung wurde innerhalb eines Jahrzehnts um rund 285 Prozent gesteigert. Im November werden 1,55 Dollar je Aktie ausgeschüttet.
Mobilfunkanbieter sind die Versorger des digitalen Zeitalters. Das Dilemma von Branchenriesen wie Verizon: Sie müssen viel Geld in ihre Infrastruktur investieren. Sollten Anwendungen zur künstlichen Intelligenz die Nachfrage nach neuen Smartphones ankurbeln, würden auch die Mobilfunkanbieter profitieren. Der Konzerngewinn von Verizon dürfte laut Konsens in den kommenden Jahren leicht wachsen, ebenso die Dividende. Seit 17 Jahren steigt die Ausschüttung bei Verizon. Nach vier Quartalen mit 66,5 US-Cent Dividende je Aktie steht im November die nächste Erhöhung an. Bloomberg erwartet einen Aufschlag um zwei Prozent auf 67,75 Cent.
Jeden Monat Dividende – weiter geht's
Der Dezember bringt erneut Quartalsdividenden von IBM, UPS und Unilever.
Das neue Jahr startet mit drei Ausschüttungen: Neben Totalenergies und Philip Morris zahlt Solvay Dividende.
Im Februar und im März kommen die nächsten Quartalsdividenden von Abbvie und Verizon sowie IBM, Unilever und UPS. Bei Abbvie und UPS dürfte die nächste Dividendenanhebung anstehen.
Jeden Monat Dividende – mit dieser Strategie klappt's
Im April liefern erneut Philip Morris und Totalenergies.
Mit dem Mai startet die Dividendensaison in Deutschland in ihre heiße Phase. Mittendrin ist die Allianz. Der Versicherungskonzern ist nach den Halbjahreszahlen auf gutem Weg, das obere Ende seiner Jahresprognose und damit einen neuen Bestwert zu erreichen. Die Ausschüttungsquote hat der Vorstand auf 60 Prozent angehoben. Wir kalkulieren für die kommende Ausschüttung mit 15 Euro je Aktie, das entspricht einem Anstieg von knapp neun Prozent.
Der Juni bringt die mit Abstand höchste Ausschüttung in unserem Depot. Das liegt vor allem an der DWS Group. Dank der schlanken Struktur eines Vermögensverwalters kann das im SDAX notierte Unternehmen eine Ausschüttungsquote von 65 Prozent anstreben. Die Redaktion erwartet, dass die reguläre Ausschüttung im kommenden Jahr um 20 Cent auf 2,30 Euro angehoben wird.
Die genialste Dividenden-Strategie – so viel Geld können Sie verdienen
Insgesamt dürfte unser Depot über einen Zeitraum von zwölf Monaten auf Basis einer Investmentsumme von 100.000 Euro vor Steuerabzügen etwas mehr als 5100 Euro abwerfen, also über fünf Prozent Dividendenrendite.
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Übrigens: Dieser Artikel erschien zuerst in der neuen Print-Ausgabe von BÖRSE ONLINE. Die finden Sie hier, dort können Sie auch den vollständigen Artikel lesen
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Allianz, AbbVie, IBM, Philip Morris International, TotalEnergies.
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