Aber auch die traditionellen Biere des familiengeführten Mittelständlers wie beispielsweise das Karlsberg Urpils kommen bei Konsumenten, aber auch Biersommeliers gut an. Die zur Eindämmung des Coronavirus verfügten Beschränkungen haben das in Homburg ansässige Unternehmen jedoch getroffen. Im ersten Halbjahr 2020 fiel der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwölf Prozent auf 57,7 Millionen Euro. Trotzdem stieg das um Zinsen, Steuern und Abschreibungen bereinigte Ergebnis von 11,3 auf 11,6 Millionen Euro. Karlsberg-Chef Christian Weber hat relativ schnell mit Kostensenkungen auf die Krise reagiert. An der Ergebnisprognose für das laufende Jahr von 16 bis 19 Millionen Euro hält Weber, der das Unternehmen in fünfter Generation führt, fest.
40 Millionen Euro von den Investoren
Die mittlerweile erfolgten Lockerungen für Gastronomie, Messen, Hotels und private Feiern schaffen ein gutes Umfeld für die Begebung einer neuen, bis zum Jahr 2025 laufenden Anleihe. Die Zeichnungsfrist beginnt am 21. und endet voraussichtlich am 23. September. Der Kupon soll zwischen 4,25 und 4,75 Prozent betragen. Die tatsächliche Höhe der jährlichen Zinszahlung hängt vom Interesse der Investoren ab. Weber peilt 40 Millionen Euro an. Zweck der Mittelaufnahme ist die Refinanzierung der 2021 fälligen Anleihe (WKN: A2A ATX). Die Altanleger erhalten für jede umgetauschte Anleihe einen neuen Bond plus zehn Euro sowie die aufgelaufenen Stückzinsen.
Der Bond eignet sich nur für mutige Investoren. Creditreform bescheinigt Karlsberg mit der Ratingnote "BB-" zwar noch eine "befriedigende Bonität", doch haben die Kreditwächter ihre Einstufung mit "Credit Watch negativ" versehen. Ein Downgrade auf "B+" ist daher nicht auszuschließen. Die Bonität wäre dann nur noch "ausreichend".