Die Aktien von Norma Group haben seit 2021 turbulente Phasen durchlebt, hauptsächlich aufgrund der Pandemie-Einschränkungen. Insbesondere die Automobilindustrie litt darunter. Von ihrem Hoch im März 2023 bei 26,72 Euro fielen die Aktien auf 15,05 Euro und rutschten für das Gesamtjahr ins Minus. Doch kommt nun die Wende?

Doch könnte sich nun eine Wende abzeichnen?

Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte der Verbindungstechnik-Experte Norma Group eine beeindruckende Leistung vorweisen. Dank einer gesteigerten Nachfrage aus der Automobilbranche und strategisch kluger Preisanpassungen erzielte das Unternehmen aus Maintal, das im SDax notiert ist, ein solides Wachstum. Erstaunlicherweise konnte sogar die schwächere Nachfrage im Bereich Wassermanagement durch diese dynamische Entwicklung mehr als kompensiert werden. Dieser Erfolg steht nicht allein da, da auch der bereinigte operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden konnte. Die Früchte des im Mai eingeführten neuen Wachstums- und Effizienzprogramms "Step Up" scheinen bereits zu reifen. Bis zum Jahr 2027 ist geplant, das Umsatzverhältnis zwischen dem EJT-Segment, das das Geschäft mit neuen Energien und Mobilität umfasst, und dem SJT-Segment von derzeit 60 Prozent zu 40 Prozent umzukehren. Dabei soll die bereinigte Konzern-EBIT-Marge dauerhaft im zweistelligen Prozentbereich liegen. Die Umsätze stiegen um 1,9 Prozent auf insgesamt 324 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr. Selbstständig, ohne Währungseffekte oder Unternehmensverkäufe, gelang es dem Unternehmen, um beachtliche vier Prozent zu wachsen. Besonders bemerkenswert ist die Steigerung des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen und Steuern (bereinigtes EBIT) von April bis Juni um beachtliche 21,2 Prozent auf stolze 27 Millionen Euro. Dies spiegelt sich auch in der verbesserten Marge wider, die von 7 Prozent im Vorjahr auf nunmehr 8,4 Prozent angestiegen ist. Unterm Strich verbuchte die Norma Group einen Gewinn von 10,6 Millionen Euro – im Vergleich zu 10,0 Millionen Euro im Vorjahr.

NORMA Group (WKN: A1H8BV)

Kirchhoffs Aktien-Analyse: Norma Group im Blick

Die Erfolgsgeschichte von Norma Group ist angesichts der aktuellen Schwierigkeiten im deutschen Maschinen- und Anlagenbau besonders bemerkenswert. Die globale restriktive Geldpolitik und die zögerliche Investitionsbereitschaft setzen der Industrie weiterhin zu. Im Juni verzeichnete der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) einen Rückgang der Aufträge um 15 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Dies spiegelte sich vor allem in einem Einbruch von 18 Prozent bei den Inlandsaufträgen und einem Minus von 14 Prozent bei den Auslandsaufträgen wider.

Die Industrie spürt die vorsichtige Investitionsbereitschaft in allen Absatzregionen, belastet durch restriktive Geldpolitik, geopolitische Unsicherheiten und Unternehmensanpassungen. Trotz dieser Belastungen konnte sich Norma Group erfolgreich behaupten, was auf eine solide strategische Ausrichtung und geschickte Anpassungsstrategien hindeutet.

Analysten heben Daumen bei der Aktie

Auch die Analystenwelt scheint von den Ergebnissen hin und weg zu sein: Die Baader Bank, bekannt für ihren optimistischen Ansatz, bleibt ihrer Linie treu und bewertet die Aktie  mit "Add" und einem Kursziel von 25 Euro. Solide Ergebnisse, die sogar ihre eigenen Schätzungen übertroffen haben, sollten der Aktie Rückenwind verleihen. Die DZ Bank hingegen hatte den fairen Wert der Aktie bereits vor den Quartalszahlen von 29 auf 21 Euro gesenkt, behielt jedoch die "Kaufen"-Einstufung bei. Thorsten Reigber, ein bekannter Analyst, prophezeite in seiner Analyse ein starkes zweites Quartal, sogar mit einer besseren Marge. Gleichzeitig senkte er jedoch die Prognosen für die kommenden Jahre. Ein Widerspruch, der auf die momentane Unsicherheit hinweist.

FAZIT: Norma Group hat die Kurve genommen und bewegt sich trotz stürmischer Zeiten in Richtung Erholung. Die Aktie ist massiv unterbewertet, und während sich die Finanzexperten weiterhin uneins sind, spricht die jüngste Performance für eine vielversprechende Zukunft des Unternehmens

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