Nach dem deutlichen Kursrückgang in diesem Jahr leitete diese deutsche Aktie in den vergangenen Monaten eine Bodenbildungsphase ein. Damit hellen sich die Aussichten auf weitere Zugewinne deutlich auf. Ein charttechnischer Blick auf die Cancom-Aktie. Von Karen Szola
Nach dem Jahre währenden Höhenflug, der im November 2021 mit einem Rekord bei 64,82 Euro gekrönt wurde, erlitt die Notierung des fünftgrößten IT-Systemhauses Deutschlands einen herben Kursrückschlag. Dabei korrigierte das Papier bis Ende September dieses Jahres in der Spitze um 64 Prozent.
Die Cancom-Aktie
Mittlerweile wurde ein kleiner Teil der Verluste wettgemacht – ermöglicht durch einen frischen Aufwärtstrend (grüne Linie), dem es sogar Mitte November gelang, den dominierenden Negativtrend (rote Linie) nachhaltig nach oben zu überwinden. Dieser Befreiungsschlag eröffnet tendenziell weiteres Gewinnpotenzial, welches in den kommenden Monaten bis zur um 34,50 Euro notierenden 200-Tage-Linie reichen dürfte. In der Regel fungiert diese zunächst oftmals als Widerstand, an dem der Kurs nach unten abprallt. Wird der Durchschnitt aber nachhaltig geknackt, liegt das nächste Etappenziel um 38 Euro.
Wie im Chartverlauf gut zu erkennen ist, befindet sich unterhalb des aktuell seitwärts tendierenden Kurses eine ausgeprägte horizontale Unterstützungszone um etwa 27 Euro. Zu dieser Zone gesellt sich auf ähnlichem Niveau als weiterer Stabilisator der junge Aufwärtstrend. Würde die Notierung jedoch deutlich unter 27 Euro abtauchen, würde dies eine neue Korrekturphase in Richtung der Jahrestiefststände einleiten.
Saisonalität erwartet Gewinne
Ermutigend ist hingegen die saisonale Analyse. Bei der Saisonalität handelt es sich um einen technischer Signalgeber mit zumeist fundamentalem Hintergrund, der durch die Kurse und durch den Kalender bestimmt wird. Im statistischen Sinne liefert der Kalender einen Zusatznutzen, da er als externer Einfluss unabhängig von gewöhnlichen Indikatoren ist.
In den vergangenen 20 Jahren konnte bei einem Einstieg am 22. Dezember und einem Ausstieg am 22. Februar in die Cancom-Aktie bei einer Haltedauer von 44 Tagen ein durchschnittlicher Gewinn von 17,21 Prozent erzielt werden. Von den 20 Trades wurden 16 positiv abgeschlossen. Hieraus ergibt sich eine Wahrscheinlichkeit von 80 Prozent. Aufgeteilt auf die Haltedauer ergibt sich ein Gewinn pro Tag von 0,39 Prozent. Das durchschnittliche Verlustrisiko betrug dabei -4,70 Prozent, der maximale Drawdown lag bei -19,41 Prozent.
Auf das bullische Szenario bauend eignet sich neben der Aktie auch beispielsweise ein Hebelzertifikat, dessen Schwelle etwas unterhalb des jüngsten Tiefs eingezogen wurde.
Empfehlung:
Knock-out-Call auf Cancom:
WKN: HB9QA2; K.-o.-Schwelle: 22,21 €; Hebel: 4,84
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