Gleichwohl hält die Bank of Japan an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Neben Anleihen erwirbt sie auch ETFs auf den japanischen Aktienmarkt, vor allem auf den Topix. Ziel der Käufe ist es, Yen und Zinsen tief zu halten. Zudem soll die Aussicht auf stabile Aktienkurse Japans Unternehmer zu Lohnerhöhungen motivieren. Kuroda will so die lange Phase der Deflation beenden und die Binnennachfrage ankurbeln. Erste Erfolge sind sichtbar. Im März stiegen die Einzelhandelsumsätze stärker als erwartet. Das Inflationsziel von zwei Prozent will Kuroda 2018 erreichen.
Gewinninstrument
Trotz des Engagements der Notenbank hinkt die Börse in Tokio anderen Leitindizes hinterher. Während der DAX seit Jahresanfang um über zehn Prozent zugelegt hat, bringt es der Topix gerade mal auf vier Prozent. Vor allem die protektionistischen Töne aus Washington hatten die Anleger zunächst zur Vorsicht gemahnt. Mittlerweile sind die Sorgen weniger geworden, in den vergangenen vier Wochen stiegen die Kurse deutlich an. Statt auf politische Risiken, fokussieren sich Investoren wieder verstärkt auf die Unternehmen. Gekauft wurde etwa Yamaha Music. Der Musikinstrumente-Hersteller erwartet im laufenden Jahr einen Rekordgewinn. Auch Aktien des Chipherstellers Tokyo Electron und des Handelshauses Itochu waren zuletzt gefragt. Alle drei sind im Topix-Index gelistet. Insgesamt besteht das Börsenbarometer aus 2009 Aktien. Mit dem Lyxor Japan (Topix) ETF partizipieren Anleger an der Wertentwicklung des Index.
Zu den Top-Positionen zählen die Autohersteller Toyota und Honda, der Elektronikkonzern Sony und die Bank Mitsubishi Financial Group. Das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der Titel beträgt 14. Die Aktien sind damit günstiger als beispielsweise im MDAX oder Dow Jones notierte Werte. Gut möglich, dass nach der guten Entwicklung in Europa und den USA internationale Investoren Japan verstärkt ins Visier nehmen.