Die von BÖRSE ONLINE empfohlene Aktie von Formycon (WKN: A1E WVY) hat sich zuletzt relativ schwach entwickelt. Können Sie ein Update geben?
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BÖRSE ONLINE: Es stimmt, dass die Aktie des Entwicklers von Biosimilars seit Jahresbeginn rund 15 Prozent verloren hat. Das liegt daran, dass der Wert vor einem Jahr wegen des Wirkstoffkandidaten zur Behandlung von Covid-19-Erkrankungen massiv aufwertete. Diese Blase wurde nun teilweise abgebaut. Gemessen an der Empfehlung in dem für Abonnenten kostenlosen Börsenbrief BÖRSE ONLINE Express (Ausgabe 42/2020) beträgt das Plus mehr als 50 Prozent. Die Redaktion stuft die Aktie des Unternehmens aus Martinsried bei München für risikobereite Anleger weiter mit "Kaufen" ein. Bei Kursen um 50 Euro ist das alte Hoch bei 80 Euro erreichbar. Zur Risikobegrenzung sollte ein Stoppkurs bei 39 Euro beachtet werden.
Das Covid-19-Mittel, das Formycon FYB207 nennt und das gerade nach Asien zur Weiterentwicklung lizenziert wurde, ist dabei eher der Joker. Spannender ist der Zulassungsprozess von FYB201. Den Antrag zur Zulassung des Biosimilars für den Blockbuster Lucentis zur Behandlung der feuchten altersbezogenen Makuladegeneration hat die US-Gesundheitsbehörde angenommen. Eine Entscheidung könnte bereits in den ersten Monaten 2022 fallen.
Erfolgt die Zulassung, müsste die Formycon-Aktie aufwerten. Zwar ist der Wirkstoff schon lizenziert und die Gewinnbeteiligung eher niedrig. Eine Zulassung würde jedoch auch die Technologie von Formycon bestätigen. Und damit steigt die Wahrscheinlichkeit der Zulassungen für die beiden anderen Biosimilars in Phase III der Testphase. Es handelt sich um das Augenmittel Eylea und um Stelara, das etwa zur Behandlung von schwerer Schuppenflechte eingesetzt wird. Bei Stelara hat Formycon in der Vermarktung eine viel höhere Gewinnbeteiligung.