Michael Burry, dem legendären Big-Short-Investor, reicht's: Er warnt vor einem Crash und rät, Aktien zu verkaufen. Bei genauerem Hinsehen fällt jedoch auf, dass sich der Stratege nun auf die Renditechancen in einem ganz anderen Land als den USA konzentriert.
Der Big Short Investor Michael Burry ist an der Wall Street eine Legende. Einst sagte er die Finanzkrise voraus und machte Millionen, als er gegen den amerikanischen Häusermarkt wettete. Seine Geschichte wurde sogar so berühmt, dass sie 2015 im Oscar-prämierten Film „The Big Short“ auf die Leinwand kam.
Bis heute verfolgen Investoren gebannt, was der Börsen-Guru vom aktuellen Marktgeschehen hält und auf welche Aktien er setzt. Generell ist Burry eher pessimistisch unterwegs, warnt häufig vor Marktzusammenbrüchen oder voreiligem Optimismus. Oft lag er mit diesen Einschätzungen jedoch bereits richtig. Jüngst gab Burry via Twitter eine Crash-Warnung heraus und empfahl, zu verkaufen. Diese Warnung könnte sich vor allem auf amerikanische Aktien beziehen, da sich seine Markteinschätzungen häufig auf das dortige Inflations- und Zinsgeschehen sowie den S&P 500 beziehen. Dabei wittert Burry seine Chancen längst in einem ganz anderen Land...
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Big-Short-Mann Michael Burry setzt auf Südkorea
Wirft man einen Blick auf Burrys Portfolio, so zeigt sich tatsächlich, dass Burry derzeit nicht intensiv in den Aktienmarkt investiert ist. Aktuell befinden sich laut der Form 13F darin nur sechs Aktien. Institutionelle Investoren mit einem Anlagevolumen von mehr als 100 Millionen Dollar müssen der amerikanischen Börsenaufsicht ihre Investitionen nämlich offenlegen. Der aktuelle Stand von Burrys Portfolio bezieht sich auf das dritte Quartal 2022, schon bald könnte man zudem Einblicke für das vierte Quartal bekommen. Wer genau hinsieht, merkt, dass es sich bei der Form 13F allerdings nur um die Offenlegung der amerikanischen Aktien handelt.
Durchsucht man die Bloomberg-Datenbank, entdeckt man, dass Burry auch noch intensiv auf Aktien eines anderen Landes setzt: Südkorea. Gleich vier Aktien dieses Landes findet man derzeit in Burrys Portfolio. Dazu zählen etwa das Lithium-Batterieunternehmen Vitzrocell, die Mantelschweißmaterialien-Firma Chosun Welding Pohang, das Spezialfahrzeugunternehmen Autech Corp und Hyundai Ezwel, das Wohlfahrtsdienste anbietet. Burry scheint in Südkorea also einige Chancen zu sehen. Ein Grund könnte sein, dass die Bewertungen der Unternehmen hier gerade günstiger sind als beispielsweise in den USA oder in Deutschland. Vor allem das Kurs-Buchwert-Verhältnis des südkoreanischen Leitindex ist im Vergleich zu anderen Ländern extrem günstig, es liegt derzeit bei 0,91. Zum Vergleich: Beim S&P 500 beträgt es 4,09. Möglicherweise könnte sich Südkorea mit der Zeit auch als ein Profiteur vom sich zuspitzenden USA-China-Konflikt entpuppen, da die USA vor allem ihre Chip-Produktion zunehmend dorthin auslagern könnten. Auch ein japanisches Unternehmen findet sich im Portfolio von Michael Burry: Hanatour Japan. Das Land profitiert gerade insofern, dass dort noch eine weit lockerere Geldpolitik als etwa in den USA betrieben wird, auch ist die Inflation bei weitem nicht so hoch. Manch ein Experte hält es für möglich, dass Japan dieses Jahr von den großen Industrieländern das größte Wirtschaftswachstum hinlegen könnte.
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