Die kleine Investmentfirma Mic befindet sich in den letzten Zügen einer spannenden Transformation. Ist sie abgeschlossen, vermuten Analysten viel Kurspotenzial. Mic wurde als Venture-Capital-Firma gegründet. Doch die Investments floppten. Am Ende entging das Unternehmen knapp der Pleite. Nach der Bereinigung blieb ein weitgehend leerer Börsenmantel. Der wird nun mit der erfolgreichen Pyramid Computer gefüllt.
Pyramid Computer gehört zu jenen deutschen Techfirmen, die keiner kennt, deren Produkte jedoch schon viele genutzt haben. Die Freiburger stellen etwa die interaktiven Kiosksysteme her, an denen McDonald’s-Kunden ihre Bestellungen aufgeben können. Pyramid beliefert aber auch Einzelhändler wie Edeka mit Serviceterminals. Gerade erging ein Auftrag für Selbstbedienungskassen, die Warteschlangen im Supermarkt verkürzen sollen. Darüber hinaus gibt es noch Serversysteme unter der Marke AKHET. Hier gewann das Unternehmen gerade einen Großauftrag aus dem Lebensmittelhandel. Kontaktloses Bestellen und Bezahlen sowie die Digitalisierung sind Zukunftsthemen. Damit wird aus Mic ein Hightech-Wachstumsunternehmen.
Deal in zwei Tranchen
Nach der Einigung über den Deal mit einem Volumen von rund 44 Millionen Euro erfolgt die Abwicklung in zwei Tranchen. Zuletzt hatte Mic eine Kapitalerhöhung zu einem Kurs von drei Euro platziert. Mit den Mitteln werden 52 Prozent der Anteile von Pyramid finanziert. Nach Abschluss der Transaktion werden die Ergebnisse konsolidiert. Im dritten Quartal sollen dann die restlichen Pyramid-Anteile gegen Ausgabe von Aktien erworben werden. Damit sind die Pyramid-Macher große Aktionäre, und mit Josef Schneider zieht der Pyramid-Geschäftsführer in den Vorstand ein. Die neue Mic wird dann rund 18,6 Millionen Aktien ausgegeben haben. Die hätten im Moment einen Wert von rund 60 Millionen Euro. Und das wäre ein relativ preiswerter Einstieg in ein Wachstumsunternehmen. Pyramid erzielte 2020 einen Umsatz von fast 58 Millionen Euro, das Betriebsergebnis lag bei 4,8 Millionen Euro. Zudem hat die Gesellschaft Barmittel von mehr als sieben Millionen Euro. Weil Mic auch noch den Pyramid-Wettbewerber Polygon übernehmen will, werden die Erlöse deutlich zweistellig zulegen.
Die Analysten von SMC Research rechnen damit, dass sich das Geschäft in fünf Jahren mehr als verdoppeln kann. Dieses Potenzial ist selbst bei voller Verwässerung in der aktuellen Bewertung nicht abgebildet. Das sehen auch die Analysten so. Sie führen die Aktie mit einem Kursziel von 5,30 Euro, immerhin 63 Prozent höher als der aktuelle Kurs. Aufträge unbedingt streng limitieren.