Microsoft meldete Quartalszahlen nach Börsenschluss, was die Aktie zeitweise mehr als fünf Prozent in die Höhe schießen ließ. Doch was sind die Gründe für den deutlichen Kursanstieg?
Am Dienstagabend nach Börsenschluss meldete Microsoft als erster Tech-Gigant seine Quartalszahlen. Doch auch ohne diesen Termin stand das Unternehmen in den vergangenen Tagen im Rampenlicht der Öffentlichkeit.
Grund dafür waren unter anderem das 10 Milliarden US-Dollar schwere Investment in die AI Firma ChatGPT und eine mögliche Integration in die Azure Cloud. Gleichzeitig kündigte der Konzern aber auch einen drastischen Stellenabbau von 10.000 Mitarbeitern an, was ebenfalls für Schlagzeilen sorgte.
Die Quartalszahlen von Microsoft
Trotzdem waren die Erwartungen an die Ergebnisse des Unternehmens entsprechend hoch, denn da die Angst vor einer Gewinnrezession umgeht, könnten die Earnings der großen Player ein erster Indikator dafür sein.
Doch tatsächlich konnte Microsoft die Erwartungen für das zweite Quartal ihres Geschäftsjahres zumindest teilweise übertreffen und lieferte mit den EPS von 2,32 US-Dollar etwas mehr, als die erwarteten 2,3 US-Dollar ab.
Beim Umsatz allerdings verfehlte Microsoft mit 52,7 Milliarden US-Dollar den Analystenkonsens von 53,1 Milliarden US-Dollar.
Gemischte Umsatzentwicklung
Allerdings konnte die Börse Microsoft das Fehlen von 400 Millionen US-Dollar Umsatz schnell verzeihen und schickte das Papier nachbörslich mehr als fünf Prozent nach oben.
Grund dafür war vor allem das Cloud-Wachstum, während zum Beispiel der Geschäftsbereich “More Personal Computing” um 19 Prozent im Vorjahresvergleich schrumpfte. Trotzdem zeigte sich das Management positiv:
„Wir konzentrieren uns auf operative Exzellenz, während wir weiterhin investieren, um das Wachstum voranzutreiben. Der Umsatz von Microsoft Cloud belief sich auf 27,1 Milliarden US-Dollar, was einem Anstieg von 22 Prozent (währungsbereinigt um 29 Prozent) im Jahresvergleich entspricht, da unsere kommerziellen Angebote weiterhin den Wert für unsere Kunden steigern“, sagte Amy Hood, Executive Vice President und Chief Financial Officer von Microsoft.
Einordnung der Zahlen von Microsoft
Damit zeigt Microsoft weiterhin operative Exzellenz und schafft es als einige von sehr wenigen Unternehmen die EPS-Schätzungen seit dem Herbst 2016 nur ein einziges Mal nach unten zu verfehlen.
Sollte auch noch der Ausblick im Analysten-Call ebenso positiv bleiben wie die gemeldeten Zahlen, so dürfte zumindest fundamental der weiteren Aufwärtsbewegung der Aktie wenig im Wege stehen.
Allerdings gab die Aktie nach der nachbörslichen Rallye alle Gewinne wieder ab und notierte am Mittwochmorgen sogar tiefer, als vor der Veröffentlichung der Quartalszahlen. Denn Anleger zeigten sich enttäuscht von den Wachstumsaussichten der Cloud-Sparte.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Microsoft