Nach den Verwerfungen der vergangenen Woche hat die Ratingagentur Morningstar überraschend bei den stark abverkauften deutschen Geldhäusern Deutsche Bank und Commerzbank zum Kauf geraten. Eine einmalige Chance für Anleger?
Das Vertrauen in Banken sinkt seit der Pleite der Silicon Valley Bank und der Übernahme der Credit Suisse, was man nicht zuletzt an den Aktienkursen sieht. Doch die Geldhäuser scheinen in Sippenhaft des Sektors genommen worden zu sein, weswegen Morningstar trotz der Krise ausgerechnet bei den beiden großen deutschen Banken zum Kauf rät. Eine Empfehlung der Investoren folgen sollten?
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Morningstar rät bei Commerzbank und Deutsche Bank zum Kauf
So hat die amerikanische Ratingagentur am Montagmorgen beiden Aktien neue Kursziele und Einschätzungen gegeben. Bei der Aktie der Deutschen Bank verhängte man ein Kursziel von 12,90 Euro und stufte das Papier von Hold auf Buy hinauf.
Ähnliches konnte man bei der Commerzbank beobachten. Der neue DAX-Konzern erhielt ein Kursziel von 11,60 Euro und eine Hochstufung der Papiere von Hold auf Buy. Doch sind beide Titel wirklich so interessant wie Analysten glauben?
Sind die Bankaktien jetzt überhaupt attraktiv?
Immerhin ist das Vertrauen in den Bankensektor gerade an einem neuen temporären Tief angekommen und gerade die Rallye in Kryptos zeigt, dass viele Sparer das Vertrauen verlieren, selbst wenn Regierungen die Einlagen garantieren.
Allerdings sind die Ereignisse in den USA auch sehr weit weg von der Deutschen Bank und Commerzbank und in Deutschland gibt es bisher kaum Anzeichen dafür, dass sich Sparer ernsthafte Sorgen machen.
Commerzbank und Deutsche Bank Aktien kaufen?
Deswegen scheinen die Titel eher in Sippenhaft genommene, rabattierte Einstiegsmöglichkeiten zu sein. Doch dabei sollten Anleger definitiv Vorsicht walten lassen, denn die Verknüpfungen innerhalb des Banksektors sind vielfältig und ein Dominoeffekt immer möglich.
Aus diesem Grund sollten nur sehr risikoaffine Anleger jetzt der Kaufempfehlung von Morningstar folgen. Alle anderen Investoren sollten sich im Moment von dem Sektor fernhalten, haben aber bisher keineswegs Grund in Panik zu verfallen.
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Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank