Im Vorfeld der Geschäftszahlen zeigt sich die Netflix-Aktie fest. Anleger sollten die Marke von 900 Euro im Blick haben!
Der Streamingdienst Netflix wird kommenden Donnerstag Zahlen zum abgelaufenen Quartal veröffentlichen. Erstmals wird Netflix bei der Veröffentlichung der Ergebnisse keine vierteljährlichen Abonnentenzahlen bekannt geben. Stattdessen sollen sich die Anleger auf Umsatz und operative Marge konzentrieren. Nach Angaben von Factset erwarten Analysten einen Gewinn pro Aktie von 5,70 US-Dollar bei einem Umsatz von 10,5 Milliarden US-Dollar. Das entspricht einem Gewinnplus von rund 8 Prozent und einem Umsatzzuwachs von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Anleger könnten enttäuscht reagieren, da dies das schwächste Gewinn- und Umsatzwachstum seit sieben Quartalen sein könnte. Umso wichtiger dürfte somit der Ausblick auf das zweite Quartal werden. Experten gehen davon aus, dass das Wachstum im Jahresverlauf zunehmen sollte. Dabei
Netflix plant im laufenden Jahr rund 18 Milliarden US-Dollar in die Produktion neuer Filme wie Rebel Moon sowie Serien wie Wednesday und Bridgerton zu investieren. Zudem will der Streamingdienst weiter in Live-Events und Sportübertragungen wie Spiele der NFL und Boxereignisse expandieren.
Netlifx-Aktie: Wie hoch kann sie steigen?
Um die Erlöse setzt der Konzern weiter auf Preiserhöhungen und steigende Einnahmen durch Werbung. Das Abo-Modelle mit Werbung ist für die Kunden deutlich günstiger. Im Schlussquartal 2024 wählten 55 Prozent der neuen Abonnenten das Modell mit Werbung. Für 2025 erwartet Netflix erneut hohe zweistellige Zuwachsraten in diesem Bereich. Auf Jahressicht peilt das Management einen Umsatz von 43,5 bis 44,5 Milliarden US-Dollar und eine operative Marge von 29 Prozent an.
Gefahren durch einen Handelskrieg sehen Experten derzeit bei Netflix nicht. Im Gegensatz zu vielen großen Technologieunternehmen ist Netflix in die lokale Wirtschaft weltweit integriert. Eine Bestrafung der Streaming-Plattform könnte sich als unattraktiv erweisen. „Zu Hause zu bleiben und Netflix zu schauen ist definitiv eine günstigere Art, den Abend zu verbringen, als in ein Restaurant zu gehen“, sagte Oppenheimer-Analyst Jason Helfstein gegenüber Barron’s.
Mit einem KGV von 33,5 ist die Aktie kein Schnäppchen. Charttechnisch ist das Papier zudem angeschlagen. Anfang der Woche sackte die Aktie bei 760,50 Euro kurzzeitig unter die 50%-Retracementlinie. Im Wochenverlauf konnte sich die Aktie allerdings wieder erholen und setzte sich bei 821,40 Euro auf Höhe der 61,8%-Retracementlinie fest. Die kurzfristigen MACD- und RSI-Linien sind aktuell neutral zu bewerten. Technische Kaufsignale zeigen allerdings frühestens bei einem Ausbruch aus dem kurzfristigen Abwärtstrend und damit oberhalb von 900 Euro. Das nächste Kursziel ist das Allzeithoch bei 1018 Euro.
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