Ist das etwa schon der Schlagabtausch der KI-Aktien? Während Milliardäre die bekannten KI-Aktien Nvidia und AMD jetzt verkaufen, haben sie es stattdessen auf zwei andere Aktien abgesehen, die auch noch durch ihre jüngsten Splits attraktiver geworden sind.
Es ist wohl unumstritten: Tech-Gigant Nvidia gilt beim Thema Künstliche Intelligenz (KI) wohl als die beliebteste und bekannteste Aktie überhaupt. Ebenfalls in diesem Kontext häufig erwähnt: Konkurrent AMD.
Doch während sich die ganze Welt noch auf diese zwei Aktien konzentriert, haben es die Milliardäre längst auf ganz andere Kandidaten abgesehen und positionieren sich neu. Wird es Zeit, mitzuziehen?
Diese Milliardäre verkaufen reihenweise Nvidia- und AMD-Aktien
So hat das Finanzportal „The Motley Fool“ die Portfolios von mehreren milliardenschweren und bekannten Investoren gescannt und fand heraus: Im zweiten Quartal drückten viele von ihnen bei der Nvidia- und der AMD-Aktie auf den Verkaufs-Button.
Folgende Transaktionen wurden bei Nvidia getätigt:
• Ken Griffin von Citadel Advisors (-9.282.018 Aktien)
• David Tepper von Appaloosa (-3.730.000 Aktien)
• Stanley Druckenmiller vom Duquesne Family Office (-1.545.370 Aktien)
• Cliff Asness von AQR Capital Management (-1.360.215 Aktien)
• Israel Englander von Millennium Management (-676.242 Aktien)
• Steven Cohen von Point72 Asset Management (-409.042 Aktien)
• Philippe Laffont von Coatue Management (-96.963 Aktien)
Folgende Transaktionen wurden bei AMD getätigt:
• Ken Fisher von Fisher Asset Management (-5.716.366 Aktien)
• Ole Andreas Halvorsen von Viking Global Investors (-3.952.088 Aktien)
• Ken Griffin von Citadel Advisors (-2.649.937 Aktien)
• Israel Englander von Millennium Management (-977.904 Aktien)
• Jeff Yass von Susquehanna International (-536.689 Aktien)
• Philippe Laffont von Coatue Management (-502.688 Aktien)
• David Tepper von Appaloosa (-260.000 Aktien)
Sicherlich: Die Hauptgründe für diese Verkäufe lassen sich wohl vor allem auf Gewinnmitnahmen zurückführen. Denn für die meisten Milliardäre bleiben die Aktien nach wie vor ein wichtiger Bestandteil ihrer Portfolios, und die Unternehmen konnten 2023 und 2024 teils erhebliche Kursgewinne verzeichnen.
Gleichzeitig könnte dies aber auch Ausdruck einer gesunden Vorsicht sein. Trotz des Erfolgs beider Unternehmen und ihrer beeindruckenden Geschäftszahlen sind die Aktienkurse in den letzten Jahren teils unverhältnismäßig stark gestiegen. Einige Investoren könnten daher befürchten, dass sich eine Blase gebildet hat oder auch der Wettbewerb zu stark wird. Um das Risiko zu streuen und eine Übergewichtung einzelner Aktien zu vermeiden, könnten sie sich dazu entschieden haben, ihre Positionen breiter aufzustellen.
Spannend ist es daher, bei welchen Kandidaten die Milliardäre stattdessen aufstockten.
Bei diesen 2 Split-Aktien schlugen die Milliardäre zu
So fand „The Motley Fool“ außerdem heraus, dass die Milliardäre hingegen bei zwei anderen KI-Aktien kräftig zuschlugen. Das Besondere: Wie auch Nvidia sind diese besonders durch ihre Aktiensplits attraktiv.
Folgende Transaktionen wurden bei Broadcom getätigt:
• Ole Andreas Halvorsen von Viking Global Investors (+2.930.970 Aktien)
• Jeff Yass von Susquehanna International (+2.347.500 Aktien)
• Israel Englander von Millennium Management (+2.096.440 Aktien)
• Ken Griffin von Citadel Advisors (+1.880.740 Aktien)
• David Siegel und John Overdeck von Two Sigma Investments (+1.332.230 Aktien)
• Ken Fisher von Fisher Asset Management (+865.090 Aktien)
Broadcoms Lösungen finden Anwendung in Bereichen wie Cloud-Technologien, Rechenzentren, Netzwerkinfrastruktur, Breitbanddiensten und der drahtlosen Kommunikation. Der Aktiensplit vom Juli könnte die Aktie für eine größere Gruppe von Investoren attraktiver machen und den Kurs positiv beeinflussen. Ein Vorteil von Broadcom liegt darin, dass das Unternehmen zwar von der wachsenden Bedeutung der Künstlichen Intelligenz profitiert, aber nicht allein darauf angewiesen ist. Broadcom hat sich auch in anderen Geschäftsbereichen als erfolgreich erwiesen. Während Künstliche Intelligenz in den kommenden Jahren zweifellos ein bedeutendes Wachstumsfeld bleibt, könnte es noch dauern, bis sich die Marktbegeisterung in den Zahlen des Unternehmens zeigt. Broadcom bietet damit sowohl Chancen für Wachstum als auch stabile und vielversprechende Geschäftsfelder. Daher könnten sich Milliardäre mit dieser Aktie gut absichern, sollte es zwischenzeitlich doch mal zu einem Platzen der KI-Blase kommen.
Folgende Transaktionen wurden bei Super Micro Computer getätigt:
• Israel Englander von Millennium Management (553.323 Aktien)
• Jeff Yass von Susquehanna International (508.814 Aktien)
• Ken Griffin von Citadel Advisors (98.752 Aktien)
• Steven Cohen von Point72 Asset Management (45.066 Aktien)
• Ray Dalio von Bridgewater Associates (15.777 Aktien)
• Cliff Asness von AQR Capital Management (1.040 Aktien)
Super Micro Computer stellt sozusagen die KI-Infrastruktur für Rechenzentren bereit. Da die Server GPUs von Nvidia enthalten, sind sie stark von dem KI-Riesen abängig. Dennoch sind die Produkte stark nachgefragt, wie ein Umsatzwachstum von 110 Prozent im Geschäftsjahr 2024 zeigte. Außerdem wurde bei den Quartalszahlen im August bekannt, dass ein Aktiensplit im Verhältnis von 1:10 genehmigt wurde, der nach Handelsschluss am 30. September in Kraft treten soll. Wie „Der Aktionär“ berichtete, stuften die Analysten von Barclays aber erst jüngst die Aktie von 693 US-Dollar auf 438 US-Dollar herab, aufgrund einer „begrenzten Sichtbarkeit der künftigen Entwicklung der Bruttomargen bei KI-Servern, Kundenverlust, schwächere Wettbewerbsposition und höheren Kapitalbedarf“. Seit Jahresanfang liegt die Aktie bereits 60 Prozent im Minus. Dennoch bleibt Barclays grundsätzlich positiv für die Aktie aufgrund der langfristigen KI-Aussichten. Bei BÖRSE ONLINE steht die Aktie hingegen derzeit auf der schwarzen Liste. Marktanalysten wie Hindenburg Research werfen dem Unternehmen erhebliche Probleme vor, darunter Bilanzunregelmäßigkeiten und Verstöße gegen US-Sanktionen, und haben eine Short-Position eingenommen. Zudem gab es Berichte über Qualitätsprobleme und Kundenabwanderung zu Konkurrenten wie Dell. Die Veröffentlichung des Jahresberichts wurde erneut verschoben. Anleger sollten ihre Gewinne sichern, die seit 2022 bei 395 Prozent liegen.
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